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SGB Legendenspiele

In jeder Saison gibt es Spiele, die einem besonders in Erinnerung bleiben, die wichtig für die Mannschaft oder den ganzen Verein sind und das aus den verschiedensten Gründen. Diese Spiele werden für uns zu Legendenspielen. Die Erinnerungen daran wollen wir an dieser Stelle hochhalten.

Relegation zur Regionalliga Südwest 14/15

TSV Lehnerz vs. SC Hauenstein 1:1

Saison 2014/2015 – Oberliga Hessen (5.Liga) – Mittwoch 28.05.2015
Sportplatz an der Richard-Müller-Straße / Zuschauer ca. 4.000

Gerechtes Remis: MISTRETTAS Volley-Kracher zu wenig – LESSER: „Zufrieden“

Hätte es nach zwei Minuten schon 1:0 für den TSV Lehnerz gestanden, hätte sich niemand beschweren dürfen. Nach der Hereingabe von Niklas Odenwald stand Renato Tusha mutterseelenalleine im Fünfmeterraum. Der Ball war volley schwierig zu nehmen, weswegen er nicht wirklich Druck hinter den Ball brachte. Gäste-Keeper Sebastian Grub machte sich lang und parierte glänzend. „Den hält er sensationell und hält uns da im Spiel“, gibt SC-Trainer Heiko Magin nach dem Spiel zu. So war sofort Feuer im Spiel. Lehnerz war bemüht vor der heimischen Rekordkulisse um Spielgestaltung bemüht – etwas Lampenfieber war aber auch spüren, denn Patrick Schaaf verspringt der Ball sonst nicht zwei Mal in kürzester Zeit.

„Auf diesem Niveau hast du nur ganz wenige Möglichkeiten“, erklärte Lehnerz‘ Trainer Henry Lesser die Chancenarmut der ersten Hälfte. Das Spiel war wahnsinnig intensiv und temporeich – Lehnerz wirkte optisch überlegen, aber im letzten Drittel wollte es bei beiden Teams nicht so recht klappen. „Wir hatten zur Pause besprochen, dass wir nach dem Seitenwechsel hellwach sein müssen“, berichtete Magin weiter, „Lehnerz hat dann auf das eigene Tor gespielt.“

Die Ansprache war umsonst: Keine 60 Sekunden dauerte es – Odenwald über die Außenbahn, Flanke auf Pierre Mistretta der auch Hüfthöhe volley zum 1:0 abschloss. 4.000 aufschreiende Kehlen an der Richard-Müller-Straße. „Wie meine Mannschaft dann reagiert hat, war einfach nur klasse. Für die Zuschauer war gut, dass ab dann mit offenem Visier gespielt wurde“, war der Coach der Gäste stolz. Hauenstein steckte nicht auf und übernahm die Kontrolle über die Partie. „Aus dem Spiel heraus haben wir wenig zugelassen – dafür haben wir die Standardsituationen nicht in den Griff bekommen“, ärgerte sich Lesser. So auch beim gerechten Ausgleich: Beim Freistoß von Daniel Geiger steigt Alexander Zimmermann am höchsten und köpft zum 1:1 ein.

Haustein war immer wieder über Standards gefährlich – Benedikt Kaiser oder die schwache Chancenausbeute hielten den TSV am Leben. Nur der eingewechselte Osman Özlük hatte im Getümmel noch eine Gelegenheit, die Daniel Klück im letzten Moment verhindern konnte. Es blieb beim gerechten Remis, wobei Hauenstein in der Schlussphase deutlich näher am Siegtreffer war – Lehnerz lebt noch. „Man hat gemerkt, dass wir körperlich etwas abgebaut haben und dass wir einen physisch bärenstarken Gegner hatten“, sagte Lesser, „ich bin aber mit unserer Leistung völlig zufrieden.“

Für die Relegationsrunde bedeutete das Ergebnis zunächst nur, dass Lehnerz bereits am Sonntag zum SC Bahlingen nach Baden-Württemberg reisen musste. Noch war alles offen in Sachen Aufstieg in die Regionalliga.

 

TSV Lehnerz: Kaiser – Breunung, Kress, Bartel, Vogt – Scholz, Schaaf – Odenwald (68. Jordan), Mistretta, Tusha – Lesser (77. Ozlük)

SC Hauenstein: Grub – Vogtland (55.), Klück, Geiger, Sellentin (66. Krob), Zimmermann, Schwehm, Seibel, Rösner, Bauer, Krucker

Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Bruchsal)

Zuschauer: 4.000

Tore: 1:0 Pierre Mistrette (46.), 1:1 Alexander Zimmermann (67.)

Relegation zur Regionalliga Südwest 14/15

Bahlinger SC vs. TSV Lehnerz 0:0

Saison 2014/2015 – Oberliga Hessen (5.Liga) – Monatg 01.06.2015
Stadion Bahlingen / Zuschauer ca. 4.250

Lehnerz hatte zwar das Mittwochsspiel gegen Hauenstein in den Knochen, von Müdigkeit war nach 60 Minuten jedoch nichts zu merken: Der TSV wurde – angefeuert von einem über 50-köpfigen Fanclub – immer stärker und hatte durch Patrick Schaaf die bis dato beste Chance (64.): Nach Odenwalds Querpass setzte der Kapitän das Leder aus zwölf Metern jedoch über das Tor. Während von Bahlingen immer weniger kam – die Standards waren zu ungefährlich, bis auf einen Schuss des eingewechselten Artur Fellanxa und eine Chance von Fabian Schleusener (87.) war offensiv nicht mehr viel zu sehen – drückte Lehnerz auf den Führungstreffer: Schaaf wurde im Strafraum umgerissen, der Schiedsrichter ließ weitergelaufen (76.). „Das war 50:50. Wenn er mich mit dem Arm nicht runterdrückt, komme ich vielleicht noch dran. Es gibt Schiedsrichter, die pfeifen den“, erklärt Schaaf, der kurz darauf nach einem Freistoß von David Wollny – Bahlingen war nach der Ampelkarte für Michael Schlegel nur noch zu zehnt – den Abpraller aus drei Metern über das Tor schoss (83.). „Den muss ich machen“, gibt sich Schaaf selbstkritisch.

Der so dringend benötigte Treffer wollte jedoch einfach nicht fallen, kurz darauf war Schluss und Lehnerz raus. „Das ist schon schade, wir haben richtig gut gespielt und hatten hinten heraus die Chancen“, ärgert sich Patrick Lesser. „Es ist ärgerlich, wenn man nach so einem intensiven Spiel weiß, dass man aus dem Rennen ist. Aber man muss bedenken, dass wir ohne Dominik Rummel keinen richtigen Stürmer mehr hatten, wir mussten immer improvisieren. Beide Teams waren uns spielerisch überlegen, aber das war sensationell, was wir uns an Torchancen erarbeitet haben. Das spricht für die Leidenschaft und die Moral der Mannschaft“, lobt Henry Lesser.

In der Anfangsphase allerdings deutete alles auf eine schnelle Entscheidung hin: Bahlingen legte los wie die Feuerwehr, die Lehnerzer Defensive stand viel zu unsicher und ließ zahlreiche gute Chancen zu. Aykut Bayar parierte einmal gegen Erich Sautner klasse (11.), Schleusener setzte den Ball nur Zentimeter über die Latte (25.), während dem TSV komplett die Entlastung fehlte. Der Einbahnstraßenfußball änderte sich erst nach einer halben Stunde, den ersten Torschuss setzte Linksverteidiger Andre Vogt ab (42.). „Wir hatten gute Einschussmöglichkeiten und mehr Ballbesitz, aber die Ballzirkulation war nicht schnell genug. Aber der Punkt hält uns alle Türen offen“, bilanziert BSC-Coach Milorad Pilipovic.

Unterm Strich ist der TSV ausgeschieden, konnte aber dennoch stolz auf das Erreichte – und seine Fans sein. Angeführt von Julian Pecks mit Megafon und einer Trommel war der Lehnerzer Anhang – obwohl nur gut 50 Mann stark – der einzige, der bei den 4250 Zuschauern für Stimmung sorgte, von den Bahlinger Fans kam wenig. „Ohne Lehnerz wär‘ hier gar nichts los“ sangen die TSV-Fans – völlig richtig.

 

Bahlinger SC: Müller – Wiesler, Gleichauf, Klein, Adam – Bührer, Sautner (79. Vollmer), Fiand (70. Fellanxa), Schlegel, Häringer – Schleusener (88. Schleusener)

TSV Lehnerz: Bayar – Vogt, Breunung, Bartel, Kress – Scholz (58. Sarvan), Schaaf, Odenwald (70. Wollny), Tusha, Mistretta – Lesser (65. Jordan)

Schiedsrichter: Timo Klein (Wiebelskirchen)

Zuschauer: 4.250

Tore: /

Gelb-Rote-Karte: Michael Schlegel (Bahlingen, 82.)