Dieses Spiel dürften die Beteiligten so schnell nicht vergessen. Die 1:4 (0:1)-Niederlage von Hessenligist SG Barockstadt Fulda-Lehnerz beim Traditionsverein KSV Hessen Kassel ließ Fußballherzen höher schlagen. Satte acht Mal klatschte das Leder an Pfosten oder Latte, die Schlussphase verdiente sich redlich das Adjektiv „vogelwild“ und die Partie stand bis zuletzt auf Messers Schneide.
„Ich bin auf dem Kopf etwas grauer geworden und mein Kollege sicherlich am Bart“, sagte KSV-Trainer Tobias Cramer nach dem Spiel mit einem Schmunzeln. Cramer und Barockstadts-Trainer Sedat Gören sollten auf der anschließenden Pressekonferenz erklären, wie sie dieses denkwürdige Spiel erlebt haben. Dass der Endstand von 4:1 deutlich zu hoch war, in dieser Sache waren sich im Nachgang der Begegnung alle einig.
Stattdessen besorgten Jon Mogge und Sebastian Schmeer, der einst ein halbes Jahr für Borussia Fulda auf Torejagd ging, die Treffer drei und vier in der achtminütigen Nachspielzeit den KSV. Sedat Gören aber hatte eine andere Szene als Knackpunkt des Spiels ausgemacht. Nachdem Leon Pomnitz, Torschütze per Elfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich, mit einem Freistoß – natürlich – die Latte traf, schlug SGB-Verteidiger Miguel Torcuatro ein Luftloch und verpasste das 2:1 für die SGB. „Wer weiß, wie das Spiel dann ausgeht“, merkte Gören an. Quasi im Gegenzug jagte Ingmar Merle, ebenfalls Ex-Borusse, seinen zweiten Freistoß in die Maschen (86.) und brachte das altehrwürdige Auestadion zum Kochen.