1352 Zuschauer, viel Sonnenschein, keine Tore: Für unsere SG Barockstadt Fulda-Lehnerz war das Glas am Samstag wohl eher halbleer als halbvoll. Gegen den VfR Aalen um Chefcoach Markus Pflanz konnten wir in der Fußball-Regionalliga Südwest das dritte Mal in Folge nicht gewinnen und spielten zuhause 0:0 (0:0), mit vielen neuen Gesichtern auf dem Platz, aber auch wieder der fehlenden Kaltschnäuzigkeit. Dem VfR erging es in einem durchwachsenen Spiel aber nicht anders, auch beim Pflanz-Team ist das Toreschießen aktuell das größte Problem.
Die beste Nachricht vor dem Spiel löste Jubel bei unseren Zuschauern aus: Die Verlängerungen von Abwehrchef und Co-Kapitän Marius Grösch, Linksverteidiger Kevin Hillmann sowie den Identifikationsfiguren Patrick Schaaf und Leon Pomnitz wurde verkündet. Von den vieren stand jedoch keiner am Platz – Pomnitz fiel wie Marius Köhl gesperrt aus, Schaaf war kurzfristig am Knöchel angeschlagen, Grösch saß zunächst auf der Bank, Hillmann ist ohnehin noch verletzt. Obendrauf kam der ganz kurzfristige Tausch vor der Partie, als Milian Habermehl (Wade) den Daumen senkte und Kristian Gaudermann begann, Moritz Reinhard war Kapitän.
Nach dieser Nachricht gab es aber auf dem Platz nicht allzu viel zu sehen: Viele Ballverluste auf beiden Seiten, lang Bälle, Fehler. Unser Team bekam wenig Entlastung, Aalen hatte mehr Vorstöße und kam ab und an zum Abschluss, doch Samuel Zapico parierte Abruscias Freistoß (16.) ebenso wie Rienhardts Kopfball (24.). Und unser Keeper stand ein weiteres Mal im Fokus, direkt vor der Pause musste er einen ungenauen Rückpass ausbügeln, legte dabei den in den Ball springenden Benjamin Kindsvater und verursachte den Elfmeter für Aalen. Kindsvater trat selbst an – und unser Torhüter Samuel Zapico bügelte seinen Fehler, wenn es denn überhaupt einer war, mit der Parade direkt wieder aus (45.). Mit dem vergebenen Strafstoß ging es in die Pause. Insgesamt kam wenig Spielfluss in die Partie. „Wir waren neuformiert und mussten erstmal Fuß fassen“, beschrieb unser Trainer Sedat Gören den ersten Durchgang.
Das änderte sich in Hälfte zwei, wir wurden zunächst mit vielen Eckbällen und Standards gefährlicher und zwingender. Leon Petös Freistoß aus fast 30 Metern parierte Michel Witte im VfR-Kasten stark, nach der folgenden Ecke tauchte Nico Rinderknecht frei vorm Tor auf und vergab die dicke Chance zur Führung (55.).
Aalen funkte mit einem Freistoß dazwischen, den Samuel Zapico nach vorne abwehrte, Maien staubte ins Tor ab – aber Abseits (62.). Etwas bezeichnend für die Chancenverwertung, die beim VfR schon die ganze Saison über ausbaufähig ist, während Aalen spielerisch sicher nicht zu den Abstiegskandidaten gehört. Auch Coach Markus Pflanz sah das bei seiner Rückkehr nach Osthessen so: „Es verfolgt und schon, seit ich hier bin. Momentan läuft es gegen uns, wobei wir daran auch selbst schuld sind. Dann kommt das Abseitstor dazu, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass es Abseits war“.
Im Gegenzug wurde es wieder mehrfach brenzlig im Gäste-Strafraum, unsere Föllsche Elf arbeitete an der Führung, kämpfte sich rein in die Partie, während Aalen spielerisch abbaute. Die letzten Patronen hießen Moritz Dittmann bei den Hausherren und der 2,04 Meter große Ephraim Eshele bei Aalen – der einst im Stadtallendorfer Trikot noch in der Hessenliga unserer SGB drei Tore in einem Spiel einschenkte. Moritz Dittmann hatte dann die allerdickste Chance im ganzen Spiel für unsere Barockstadt, Petö legte nach klasse Sprint quer, der Joker überlegte dann aber völlig freistehend einen Moment zu lange (84.), statt einzuschieben und uns für das Powerplay bis zum Abpfiff zu belohnen. „Wir hatten gute Abschlüsse, dann können wir noch einen Elfmeter bekommen. Aber momentan nutzen wir unsere Chancen nicht, deswegen dümpeln wir in der Tabelle da rum, wo keiner will“. Der pralle Sonnenschein tat sein Übriges: „Wir waren eh schon übersäuert“, so unser Cheftrainer Sedat Gören.
Markus Pflanz wiederum musste am Ende „mit dem Punkt zufrieden sein“. Sein VfR war wie schon in den vergangenen Wochen die erste Hälfte stark und dominant, „wir haben gut gepresst, machen den Elfer leider nicht rein. Dann ging die zweite Halbzeit schon an Fulda“.
Barockstadt: Zapico – Gaudermann, Hansen (46. Grösch), Frey, Schmitt – Ganime (28. Rinderknecht), Essers (79. Dittmann) – Owusu, Petö, Reinhard – Grobelnik (62. Beal)
VfR Aalen: Witte; Szabo (73. Rahn), Jürgensen, Meien, Abruscia, Kindsvater, Odabas, Preu (82. Kienle), Thermann, Rienhardt (73. Eshele), Wächter (61. Maiella)
Schiedsrichter: Lukas Heim (Waghäusel)
Tore: –
Zuschauer: 1352
Verschossener Foulelfmeter: Benjamin Kindsvater (Aalen, 45.) – Zapico hält