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Wahre Big Points im Keller: Pomnitz und Iljazi treffen

22. April 2025

Einen ganz wichtigen 2:1 (1:1)-Heimsieg landeten wir am Karsamstag vor einer stattlichen Kulisse und über 1800 Zuschauern gegen die Stuttgarter Kickers. Ein tolles Tor von Leon Pomnitz und ein Kopfball von Youngster Arlind Iljazi, der sich in der Abwehrkette festgespielt hat, ließen die Fans jubeln.

Stadionsprecher Rainer Martiker war gut drauf: Selten schrie er die Torschützen derart raus, wie bei unseren Treffern am Samstag. Beide Führungstore hatten sich zwar nicht unbedingt angedeutet, doch wir bewiesen in einem schwierigen Spiel Willen, Geschlossenheit und alles, was im Abstiegskampf gefordert ist.

„Wir sind natürlich super happy“ stand auch Trainer Daniyel Cimen die Erleichterung nach Abpfiff ins Gesicht geschrieben: „Wir waren in den ersten Minuten heute etwas hektisch und nervös, aber die Jungs haben über das gesamte Spiel defensiv einen richtig guten Job gemacht. Nach vorne hin wussten wir, dass wir unsere Möglichkeiten kriegen und Effektivität brauchen. Die haben wir heute gehabt“, war der Coach zufrieden.

Drei Wechsel hatte Cimen in der Startelf vorgenommen und brachte Marius Grösch und Sebastian Schmitt nach Sperre wieder zurück, ebenso durfte Tim Korzuschek auf der rechten Seite von Beginn an ran, vor dem einmal mehr agilen und auffälligen Arlind Iljazi auf der Rechtsverteidigerposition. Die Kickers hatten nach der Pleite gegen Bahlingen fast das halbe Team ausgetauscht, waren dann in Person von David Stojak aber das erste Mal vorne gefährlich (2.). Fast im selben Atemzug sah Verteidiger Petrovic nach nicht einmal zwei Minuten Gelb für Ballwegschießen – die Linie des Schiris war klar.

Wir meldeten uns durch Moritz Reinhard kurz vor dem gegnerischen Tor zu Wort, der allerdings im Abseits stand (3.), danach entwickelte sich ein verhaltenes Spiel, in dem die Zuschauer beider Fanlager außen am auffälligsten waren. Rund 150 Stuttgarter und einige blaue Banner und Fahnen hatten den Weg nach Fulda gefunden. Wir versuchten es immer wieder mit guten Hereingaben, bei denen aber die Abnehmer in der Mitte fehlten. Die Einstellung aber passte – und der Lohn folgte, wenngleich ein Treffer nicht unbedingt in der Luft lag: Schmitt tankte sich links stark durch und legte im Strafraum zurück auf Leon Pomnitz, der aus 16 Metern mit seinem starken linken Fuß Maß nahm. Pomnitz übrigens erzielte von seinen nun fünf Saisontoren drei gegen die Kickers, schon beim 2:2 im Hinspiel war er doppelt erfolgreich.

Doch den Aufwind konnten wir nicht mit in die Pause transportieren: Nachdem kurz vor dem Halbzeitpfiff Grösch unglücklich wegrutschte, schaltete der Gast schnell um und ließ die Strafe folgen – der erste Schuss aufs Tor saß, Lukas Kiefer traf allein auf weiter Flur ins lange Eck (44.).

Obwohl die Kickers dann dominant und mit viel Ballbesitz aus der Kabine kamen, ging unser Plan voll auf: Wie schon beim Führungstreffer in Hälfte eins setzten wir starke Nadelstiche, und abermals war es Youngster Arlind Iljazi: Der Rechtsverteidiger hatte sich nach seinem Siegtor und starker Leistung gegen Freiburg vor zwei Wochen in die Startelf gespielt, stieg nun nach toller Campman-Flanke zum Kopfball hoch und traf – trotz seiner geringen Körpergröße – mit Wucht und Willen zum 2:1 für uns (58.). Es war einer von zwei Genickbrüchen der Gäste in dieser Phase.

Der zweite folgte für die Kickers ein paar Minuten später, als das Spiel etwas ruppiger wurde. Paul Polauke hatte sich aufgeregt, Gelb wegen Meckern gesehen – und ging direkt nach dem folgenden Abstoß von Jannik Horz mit dem Ellbogen ins Luftduell mit Schmitt. Unser Linksaußen blieb benommen liegen, Polauke flog mit Gelb-Rot vom Platz. Und unser Trainer Cimen reagierte mutig, brachte den Ex-Stuttgarter Niklas Antlitz in Überzahl für die letzten 25 Minuten. Sowohl Antlitz als auch Sturmkollege Moritz Reinhard hatten noch Abschlüsse, die aber gehalten wurden oder ans Außennetz gingen. So blieb es trotz Überzahl bis zum Ende spannend, und tatsächlich mussten wir noch einen Schockmoment überstehen, als die Gäste einen Freistoß schnell ausführten und vorne Joker Braig hauchdünn verpasste (88.). Vier Minuten Nachspielzeit überstanden wir auch noch, beinahe erzielte Campman sogar noch ein Weltklasse-Tor aus 40 Metern. Danach waren wir einen riesengroßen Schritt näher am Klassenerhalt. Und natürlich extrem erleichtert, wie jedem im Gesicht anzusehen war. Cimen lobte: „Die Jungs haben in den letzten drei Spielen gezeigt, dass sie begriffen haben, worum es geht. Sie bringen ihre Leistung auf den Platz – so sind wir schwer zu schlagen und immer in der Lage, Spiele zu gewinnen“.

Barockstadt: Horz – Iljazi, Grösch, Frey, Hillmann – Campman – Korzuschek (59. Dittmann), Pomnitz (90. Habermehl), Schaaf, Schmitt (67. Antlitz) – Reinhard (90. Fischer).

Stuttgart: Lord; Petrovic, Tekerci (65. Mulaj), Schembri (61. Tomic), Blank, Riehle (61. Berisha), Lockl, Polauke, Kiefer (78. Braig), Stojak (78. Skenderovic), Borac.

Schiedsrichter: Mika Forster (Kraichtal)

Tore: 1:0 Leon Pomnitz (34.), 1:1 Lukas Kiefer (44.), 2:1 Arlind Iljazi (58.)

Zuschauer: 1820

Gelb-Rote Karte: Paul Polauke (Stuttgarter Kickers, 63.)