Mit vier Siegen aus fünf Spielen unter Sedat Gören hat sich die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz langsam aber sicher an die Top Fünf der Hessenliga herangepirscht und will nun den nächsten Schritt machen: Am Sonntag (14.30 Uhr) geht die Reise zum FSC Lohfelden, allerdings kommt der Spieltermin für die Barockstädter eher unglücklich.
„Wir haben viele Spiele samstags gemacht. Das ist besser, um im Rhythmus zu bleiben. Aber wir nehmen das jetzt so an“, sagt SGB-Coach Sedat Gören, der mit seiner Truppe nach dem Derbysieg gegen Hünfeld am vergangenen Freitag im Endeffekt sogar eine zwei Tage längere Pause hatte als im gewohnten Rhythmus. Hinzu kommt das Verbandsliga-Topspiel der zweiten Mannschaft, die am Sonntag in Sandershausen antreten muss. Allerdings macht die Personalsituation besonders auf der Torwartposition aktuell Sorgen: Aykut Bayar hatte unter der Woche mit Knöchelproblemen zu kämpfen und wird wohl ausfallen, Kenan Mujezinovic hingegen, der auf die Schulter gefallen war, wurde nur medizinisch behandelt, sein Einsatz ist noch unsicher. Neben den Langzeitausfällen ist auch Benjamin Fuß noch höchst fraglich, der das Training mit Problemen an der Achillessehne abbrechen musste.
Trotz allem soll der positive Lauf der SGB aber auch beim aktuellen Tabellenzehnten weitergehen – und dazu wird weiter Woche für Woche hart gearbeitet: „Die Jungs sind intakt und ziehen sehr gut mit. Wir wissen, dass wir im Moment gut drauf sind, und wollen viele Spiele gewinnen“, sagt Gören. Das Lob bekommt der Coach aber direkt wieder zurück, wie Dennis Müller stellvertretend für die Mannschaft deutlich macht: „Von der Stimmung her ist es super, da spielen natürlich auch die Ergebnisse eine Rolle. Wir sind viel befreiter, frischer, es läuft aktuell einfach. Sedat reißt uns da mit“, sagt Müller, einer der vier Derbytorschützen vom Spiel gegen Hünfeld: „Einige Dinge waren verbesserungswürdig, aber wir schauen nach vorne.“ Dabei hat Müller auch schon das Topspiel im Stadion in der darauffolgenden Woche im Hinterkopf und stellt klar: „Wir wollen in Lohfelden gewinnen, dann hätten wir bestimmt volle Hütte gegen Gießen.“
Dass der Allrounder zuletzt unter Gören mehr und mehr im Zentrum zum Einsatz gekommen ist, gefällt Müller darüber hinaus noch sehr gut: „Ich fühle mich da ehrlich gesagt am wohlsten und habe unter ‚Kalle‘ Müller und Oliver Bunzenthal eigentlich immer zentral gespielt“, erklärt der 28-Jährige: „Ich kann einige Positionen spielen, das ist ein Plus. Aber es macht mit Patrick und Leon einfach Spaß“, freut sich Müller über seine neue Rolle.
Allerdings dürften sich besonders die Lehnerzer Akteure im Kader um Kapitän Patrick Schaaf nicht allzu gerne an das Nordhessenstadion erinnern: Denn im Sommer verpasste der TSV am letzten Hessenliga-Spieltag mit dem 3:3 in Lohfelden die Aufstiegsrunde zur Regionalliga. Das Hinspiel der aktuellen Saison unter Alfred Kaminski wurde in Lehnerz mit 3:2 gewonnen. Lohfelden dagegen spielte im Spätsommer noch deutlich unter seinen Möglichkeiten, stabilisierte sich aber wieder und konnte jüngst zwei beeindruckende Auswärtssiege in Ginsheim (4:1) und Hadamar (3:0) einfahren. „In Hadamar am Kunstrasen haben sich schon einige Mannschaften die Zähne ausgebissen. Das zeigt, wie gefährlich sie sind, sie haben wieder die Kurve bekommen“, warnt Sedat Gören vor dem Gegner: „Dort ist es immer schwierig zu spielen, da sind schon viele gestolpert. Sie haben offensiv sehr viel Qualität drin und auch hinten großgewachsene, standardstarke Spieler.“