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Spalier für Schaaf – Wir verabschieden uns in die Pause

22. Mai 2025

Wir verpassten zwar den Sprung auf den achten Platz der Abschlusstabelle, im Fokus standen aber ganz andere Dinge: Die Abgänge wurden verabschiedet, allen voran Vereinslegende Patrick Schaaf. Er bekam sein Spalier und machte Platz für Marius Löbig.

Zweite Minute der Nachspielzeit. „Papa, komm zu mir“. Die klare Ansage seiner Tochter: Patrick Schaaf wird ausgewechselt. Eine einzigartige und emotionale aktive Karriere bei uns ist zu Ende. Es saß keiner mehr, die Mannschaft stand Spalier für den Capitano. Die Binde übergab er an Marius Löbig, der als tolle Geste nochmal die letzten Minuten ran darf – nach langer, verletzungsbedingter Leidenszeit, in der er schon gar kein Teil mehr des Kaders war. Zwei emotionale Momente, die das Ergebnis von 1:1 im letzten Saisonspiel in den Hintergrund stellten.

„Nach außen hin lässt er sich ja nichts anmerken. Aber ich denke schon, dass er aufgeregt und nervös war“, sagte Daniyel Cimen zu seinem Kapitän: „Wir hätten ihm gerne den Sieg geschenkt, aber er hat dennoch den gebührenden Abschied bekommen. Natürlich freuen wir uns aber, dass er uns erhalten bleibt“, deutete Cimen auf Schaafs neue Rolle in der sportlichen Leitung hin, die in den nächsten Tagen fix gemacht werden soll. Der Trainer selbst freute sich jetzt auch auf den Urlaub: „Es war eine turbulente Saison, gerade auch mit meinem Wechsel nach Fulda. Es war ein positiver Abschluss, auch wenn wir gewinnen wollten. Aber das wollten beide, und es war so ein Spiel, wie es am Saisonende oft läuft, wenn es um nicht mehr viel geht“.

Die Verabschiedungen vor dem Spiel hatte wiederum Stadionsprecher Rainer Martiker vorgenommen, während Christian und Martin Geisendörfer sowie Volker Bagus die Präsente überreichten. Schaaf war dabei sogar mit seinen Kids eingelaufen, seine Frau bekam Blumen. Es war emotional – einziges Manko war nur, dass beim Video mit Grüßen von Weggefährten und ehemaligen Teamkollegen von Schaaf, das auf der Anzeigetafel gezeigt werden sollte, der Ton nicht funktionierte. Der Capitano nahm es gelassen, konnte es sich hinterher anschauen.

Sportlich hatte vor allem Homburgs Keeper Tom Kretzschmar etwas gegen gewisse Abschieds-Treffer: Er parierte ganz stark gegen Schaafs Kopfball (4.) und Köhls flachen Abschluss (6.). Auch gegen den Kopfball-Versuch von Leon Pomnitz reagierte der Gäste-Schlussmann top (14.), ehe wir schon wechseln mussten: Bei Marius Grösch zwickte es im Oberschenkel, Tobias Göbel kam in die Dreierkette hinten, die Daniyel Cimen ausprobierte, der sechs Wechsel in der Startelf vorgenommen hatte: Unter anderem war Abgang Jannik Horz nicht im Kader, dafür rotierte Samuel Zapico nach vielen Wochen wieder zwischen die Pfosten. Wir waren klar tonangebend, wenngleich Homburg dann besser rein kam und auch Abschlüsse verzeichnete. Kevin Hillmann zog knapp vorbei (21.), Pomnitz‘ Direktabnahme mit rechts rauschte knapp drüber (30.), Moritz Reinhard stocherte die Kugel knapp vorbei (41.). Eine Führung war in Hälfte eins schon überfällig.

Die fiel dafür zeitig nach dem Seitenwechsel. Köhl legte ab für Kevin Hillmann, dessen Schuss aus 18 Metern noch abgefälscht wurde – unhaltbar für Ersatzkeeper Hoffmann, der bei Homburg gerade eingewechselt war (48.). Danach allerdings wurde der Gast wach und drückte auf den Ausgleich, Nicolas Jörg traf die Latte (55.), die im ersten Durchgang schon Kirchhoff per Kopf geprüft hatte (36.). Danach plätscherte die Nummer weiter vor sich hin, ehe die Abgänge ihren Applaus bekamen: Kraft und Costa Sabate, der seinen ersten Regionalliga-Einsatz verzeichnete, kamen für Köhl und Essers rein, die beide ein gutes Abschiedsspiel gemacht hatten. Unschön war dann aber die Szene beim 1:1 zehn Minuten vor dem Ende: Benjamin Kirchhoff behielt den Überblick und stocherte den Ball rein, ein weiterer Homburger will im Jubel nochmal dagegentreten, traf allerdings Hillmann voll, der die Kugel noch schnell aus dem Netz holen wollte (79.). Wenige Momente später war das aber vergessen, die Auswechslung von Schaaf konnte – nachdem der Ball lange nicht ins Aus wollte, in der Nachspielzeit vorgenommen werden. Es flossen ein paar Tränchen, danach wurden die Kaltgetränke geöffnet – bis um 5.20 Uhr der Großteil der Mannschaft im Flieger nach Mallorca sitzen muss.

SG Barockstadt: Zapico – Habermehl, Grösch (18. Göbel), Frey – Essers (75. Kraft), Schaaf (90.+2 Löbig), Pomnitz, Hillmann – Dittmann, Reinhard (46. Fischer), Köhl (75. Costa Sabate).

FC Homburg: Kretzschmar (46. Hoffmann); Kober, Kirchhoff, Schmidt, Hummel (46. Kalajdzic), Anspach, Jörg, Steinmetz, Gouras (83. Ontuzans), Ristl (75. Quirin), Steinhart (33. Walzer).

Schiedsrichter: Jason Lieser (Hetzerath)

Tore: 1:0 Kevin Hillmann (48.), 1:1 Benjamin Kirchhoff (79.)

Zuschauer: 1115