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Sieben Wechsel, ein Verletzter und wieder keine Punkte

31. März 2025

Wir lassen nichts unversucht, doch konnten den Abwärtstrend auch in Sinsheim nicht stoppen: Unter Flutlicht verloren wir am Freitag bei der TSG Hoffenheim II mit 0:2 (0:2). Daniyel Cimen überraschte mit viel Veränderung in der Startelf – die erhofften Impulse brachte es kaum

Trainer Daniyel Cimen setzte in Sinsheim auf neue Impulse: Ganze sieben Wechsel gab es in der Startelf im Vergleich zur Vorwoche, vom Keeper angefangen bis nach vorne zum Angriff. Schaaf, Köhl, Grösch, Antlitz – Stammkräfte rotierten raus, der Coach krempelte ordentlich um: „Wir wollten es hauptsächlich an die Matchups anpassen, gegen wendige und dynamische Hoffenheimer Spieler“, begründete Cimen: „Es war uns bewusst, dass wir hier bei der spielerisch stärksten Mannschaft viel Defensivarbeit haben werden“.

Mit zwei etatmäßigen Linksverteidigern auf der linken Seite und Leon Pomnitz in defensiverer Ausrichtung begannen wir defensiv stabil, die TSG ließ den Ball zirkulieren – nach vorn gingen die Bälle bei uns allerdings schnell verloren. Die ersten Abschlüsse von Micheler und Mokwa gingen bei Hoffenheim neben das Tor, auf der anderen Seite setzte Kevin Hillmann den ersten Abschluss drüber (18.). Dann war die taktische Herangehensweise auch schon wieder hinfällig: Bei Eric Ganime ging es nicht weiter, er sackte nach einem Zweikampf direkt zu Boden, hielt sich das Knie und bat medizinisches Personal herbei. Kapitän Patrick Schaaf musste früher wieder ran als gedacht (23.), und die Sorgen um Ganime waren groß: „Er wollte sich drehen und hat direkt ein starkes Stechen im Knie gespürt. Jetzt müssen wir ihn schnellstmöglich zum MRT kriegen“, bangte Cimen.

Im Ansatz sah unser Spiel gut aus, auch Abschlüsse gab es, allerdings viele neben das Tor, wie beispielsweise von Nils Fischer (25.), der einen Abpraller direkt nahm. In eine ruhigere Phase hinein traf dann die TSG eiskalt zur Führung, Luka Duric‘ Flachschuss ging sogar noch durch die Hosenträger von Jannik Horz (33.). Und das Pech verfolgte uns dann weiter: Dittmann fiel nach Umklammerung im Strafraum und bekam keinen Elfer, den zumindest wir vehement forderten (36.), Hillmanns Schuss mit links rauschte knapp vorbei (37.) – und hinten legte Hoffenheim per Traumtor nach: Micheler verpasste von der einen Seite noch und scheiterte an Horz, der zweite Ball landete bei Ayoube Amaimouni Echghouyab, der mit links in den Winkel schlenzte (43.). Der Torschütze hätte beinah sogar seinen Blitz-Doppelpack geschnürt, Kevin Hillmann verhinderte aber noch vor der Pause die Entscheidung auf der Linie (45.). Gerade der nicht gegebenen Elfer ärgerte Cimen hinterher: „Für mich war das glasklar. Der Schiedsrichter hatte auch eine gute Sicht. Sowas kann ich nicht verstehen. Das wäre natürlich ein guter Moment für den Ausgleich gewesen“.

Doch auch nach dem Seitenwechsel lag eher ein drittes TSG-Tor als der Anschluss in der Luft: Die Hoffenheimer machten Tempo, wir waren mit Defensivaufgaben ausgelastet und hatten alle Mühe mit feinen Kombinationen und starken Dribblings des individuell stark besetzten Spitzenreiters. Nur bei eigenen Standards gab es etwas Zeit zum Durchschnaufen, der Abschluss von Brian Campman aus 20 Metern über den Kasten (53.) war jedoch lange Zeit das Gefährlichste. Erst in der Schlussviertelstunde rappelten wir uns nochmal auf und setzten uns etwas vorne fest, wirklich nah dran an einem Anschlusstreffer war höchstens Marius Köhl (79.), der aber nicht mehr an eine Steilvorlage herankam. Die Art und Weise gefiel Cimen aber, der seiner Mannschaft mit auf den Weg gab: „Es war gut, dass wir trotz des Rückstandes hier nicht auseinandergebrochen sind und diszipliniert weiter verteidigt haben. Das war eine Leistung, auf die man aufbauen kann. Natürlich ist uns offensiv was abgegangen, aber die Jungs haben hoffentlich gemerkt, dass diese defensive Struktur die Basis für die nächsten Spiele sein muss“.

So sind wir nach der Winterpause weiter sieglos und verloren das vierte Spiel in Folge, doch haben wenig Zeit zum Nachdenken, denn eine englische Woche steht an. „Momentan ist es hart, wie brutal wir bestraft werden. Aber wir werden uns auch wieder belohnen“, zeigte sich Cimen kämpferisch.

Hoffenheim II: Blöndal Petersson; Behrens, Frees, Lässig, Amaimouni Echghouyab (77. Kalambayi), Micheler (71. Dagdeviren), Mokwa Ntusu (77. Karatas), Duric, Hennrich (89. Rehus), Hör (71. Carnier), Reisig.

Barockstadt: Horz – Kraft, Habermehl, Frey, Hillmann – Ganime (23. Schaaf), Pomnitz – Dittmann (81. Iljazi), Campman (81. Göbel), Schmitt (61. Köhl) – Fischer (61. Antlitz).

Schiedsrichter: Marvin Maier (Offenburg)

Tore: 1:0 Luka Duric (33.), 2:0 Ayoube Amaimouni Echghouyab (43.)

Zuschauer: 298