Endlich wieder einen Sieg in der Hessenliga einfahren: Das ist nach drei Spielen ohne Sieg und dem Abrutschen auf Platz drei das erklärte Ziel der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz für das Heimspiel in der Johannisau am Samstag (14 Uhr) gegen Hessenliga-Aufsteiger Hanau 93. Allerdings droht Spielmacher Andre Fließ auszufallen, zudem hat die SGB großen Respekt vor dem ältesten Fußballverein Hessens.
„Hanau ist eine gute Mannschaft, die gute Spieler in ihren Reihen hat. Spielertrainer Michael Fink macht das ganze Spiel, Salvatore Bari ist ein super Stürmer“, hält Barockstadt-Coach Sedat Gören große Stücke auf den Gegner. Und auch Linksverteidiger Kevin Hillmann warnt: „Hanau ist ein gefährlicher Gegner mit routinierten Spielern.“ Der älteste Verein Hessens, der erst durch den Rückzug des FSC Lohfelden doch noch nachträglich in die Hessenliga aufsteigen durfte, liegt mit 13 Punkten momentan nur ganz knapp über dem Strich – hat aber das Potenzial für mehr: Neben Fink und Bari stehen mit Kristijan Bejic, Feta Suljic oder Ljubisa Gavric zahlreiche hessenligaerfahrene Akteure in den Reihen der 93er – zudem spielt dort mit Tim Fließ der Cousin von Barockstadt-Spielmacher Andre. Um den 27-Jährigen muss die SGB allerdings bangen, nachdem der bis dato an rund 70 Prozent aller Barockstadt-Treffer beteiligte Fließ am Mittwochabend im Hessenpokalspiel gegen den FSV Frankfurt bereits nach acht Minuten mit muskulären Problemen im linken hinteren Oberschenkel raus musste. „Der Muskel hat zugemacht. Hoffen wir, dass es nicht so schlimm ist und Andre spielen kann“, bangt Gören um den 27-Jährigen. Ob Yves Böttler, der unter der Woche verhindert fehlte, wieder in den Kader zurückkehrt, ist noch offen. Dafür könnte Torjäger Dominik Rummel, der am Mittwoch noch geschont wurde, wohl wieder auflaufen: „Es war eine Vorsichtsmaßnahme, dass er nicht gespielt hat. Wir wollten kein Risiko eingehen“, erklärt Gören weiter.
Und dass einer wie Rummel dringend benötigt wird, wurde beim Pokalspiel gegen den FSV offensichtlich: Die Barockstädter ließen, allen voran Patrick Broschke, zu viele gute Möglichkeiten liegen – dazu fanden mehrere gute Hereingaben vor dem Tor keinen Abnehmer. Genau hier gelte es ohnehin, den Hebel anzusetzen, fordert der SGB-Coach: „Das ist einfach unser Manko: Wir müssen unsere Chancen wieder besser nutzen, das war schon gegen Bad Vilbel und in Eddersheim so. Wir arbeiten immer wieder an den Spielzügen, damit wir außen durchbrechen, die Chancen erarbeiten wir uns auch. Aber wir sind in der Box einfach nicht clever genug oder nutzen die Chancen nicht.“ Schon gegen Hanau 93, das seinerseits am Doppelspieltagswochenende zwei Heimniederlagen gegen Griesheim und Friedberg hinnehmen musste, soll die Chancenverwertung wieder besser werden, um nach drei sieglosen Ligaspielen in Folge wieder in die Erfolgsspur zu finden: „Wir spielen zuhause und wollen gewinnen. Etwas anderes zählt für uns nicht“, macht Gören klar. Ins gleiche Horn stößt auch Hillmann, der nach dem couragierten Auftritt gegen den FSV durchaus optimistisch ist: „Wir müssen wieder zu unserer Stärke finden und die Tore machen. Aber wenn wir an 100 Prozent drankommen, dann werden wir das Spiel auch gewinnen.“