Viel vorgenommen haben sich die Akteure der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz für das schwere Hessenliga-Auswärtsspiel am Sonntag (14 Uhr) beim KSV Baunatal: Nach nur zwei Punkten aus den vergangenen vier Spielen will das Team von Sedat Gören endlich den Bock umstoßen.
„So viele Leute sagen immer wieder, dass die Hessenliga schwach sei, aber ich habe schon vor der Saison gesagt: Kein einziges Spiel wird einfach, die Liga ist so stark. Da muss man in jedem Spiel mental auf der Höhe und von Anfang an hellwach sein. Wenn da ein paar Prozente fehlen, wird es schwer“, sagt Barockstadt-Coach Sedat Gören, der nach den zwei englischen Wochen froh über die kurze Verschnaufpause war und deshalb bewusst nur Akteure mit mangelnder Spielpraxis im Kreispokalspiel am Dienstag in Mittelkalbach auflaufen ließ: „Die Jungs waren sehr müde, der ein oder andere hatte körperlich auch Probleme. Wenn man jeden dritten Tag ein Spiel hat, ist das aber auch nicht so einfach“, weiß der Ex-Profi, der dennoch fordert: „Wir müssen Kräfte sammeln und wieder in die Spur kommen.“
Trotz des Negativlaufs bleiben der 48-Jährige und Co-Trainer Dennis Leinweber sowie Vorstandsteam und Mannschaft jedoch ruhig und legen den Fokus einzig und allein auf das Spiel am Sonntag: „Natürlich kann jeder seine Meinung sagen, aber wir schauen nur nach uns und bewahren die Ruhe. Wir müssen einfach ruhig weiterarbeiten. Wir wissen genau, was wir können und wollen das jetzt einfach so schnell wie möglich wieder abrufen“, betont Gören, der nach vier Liga-Spielen ohne Sieg und dem Aus im Hessenpokal gegen den FSV Frankfurt den Bock umstoßen will. In einer langen Saison sei eine Negativphase aber auch normal, unterstreicht der SGB-Coach: „Jeder Verein hat so eine Phase und die Runde ist noch lang. Aber so eine Phase haben wir lieber jetzt als im April oder im Mai. Dann ist das noch viel ärgerlicher, aber die Saison ist noch lang: Jetzt können wir das noch korrigieren.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Rechtsverteidiger Benjamin Fuß: „Wir konnten jetzt wieder etwas die Akkus aufladen und werden da ein anderes Gesicht zeigen. Aber die Stimmung ist weiterhin gut, wir dürfen nur nicht die Ruhe verlieren und Unruhe hereinbringen lassen.“
Anfangen will die SGB damit schon am Sonntag beim DFB-Pokalteilnehmer KSV Baunatal, der zuletzt gegen Aufsteiger SV Steinbach eine 1:2-Heimniederlage hinnehmen musste – andererseits aber zuhause auch schon Regionalliga-Absteiger Stadtallendorf besiegen konnte. „Baunatal ist eine sehr robuste Mannschaft, die durch Zweikampfführung ins Spiel kommen will. Das wird kein einfaches Spiel“, weiß auch Gören. Um im Parkstadion zu bestehen, wo die SGB in ihrem ersten Punktspiel überhaupt Ende Juli 2018 einen 2:0-Sieg gefeiert hatte, muss aber wieder eine Leistungssteigerung her, das ist allen Akteuren nur zu bewusst: „Wir wissen, was wir können – das müssen wir aber auch abrufen, so wie in den ersten zehn Spielen. Wir müssen wieder im Kollektiv spielen und die individuellen Fehler abstellen. Jeder muss konzentriert sein und das abliefern, was er kann. Dann wird das auch wieder funktionieren“, ist sich der Ex-Profi sicher. Fuß wiederum ergänzt: „Das wird ein schweres Spiel mit der aggressiven Baunataler Spielweise. Wir müssen dagegenhalten, Mentalität zeigen und die spielerische Linie durchdrücken.“ Neben einer stabileren Defensive müsse dafür aber auch die Chancenverwertung endlich wieder besser werden, im Vergleich zum Hanau-Spiel zudem auch das Spiel nach vorne. Schmerzlich vermisst wird dabei wohl auch in Baunatal Andre Fließ: Der Spielmacher fällt mit muskulären Problemen aller Voraussicht nach erneut aus, Julian Pecks ist ebenfalls noch angeschlagen. Dafür ist Kevin Hillmann wieder ins Training eingestiegen.