Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz erwischte in der Fußball-Hessenliga nicht ihren besten Tag und verlor gegen Rot-Weiß Hadamar mit 1:4 (0:1). An Tabellenplatz vier dürfte die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz somit nicht mehr herankommen.
„Wir sind mehr als nur enttäuscht. Gerade in den letzten 30 Minuten haben wir dem Gegner aus dem Nichts die Tore geschenkt. Unter meiner Führung war das heute eines der schlechtesten Spiele“, zeigte sich SGB-Coach Sedat Gören nach der Partie bedient – Kapitän Patrick Schaaf fand sogar noch deutlichere Worte: „Heute braucht keiner enttäuscht sein, sondern wir müssen uns einfach entschuldigen. Außerdem müssen wir uns fragen, ob so eine Leistung wie im zweiten Durchgang noch was mit Hessenligafußball zu tun hat. Am Ende war das sogar in der Höhe verdient, auch wenn Hadamar nicht viele Chancen hatte. Jeder muss sich heute an die eigene Nase fassen“, so der 29-Jährige.
Es waren die letzten 30 Minuten der Partie, in denen sich Hadamar brutal effektiv zeigte und die SG Barockstadt mehrmals schockte. In der 63. Minute brachte Hadamars Jerome Zey eine Hereingabe an den langen Pfosten, da stand Torjäger Jann Bangert goldrichtig und vollstreckte zum 1:2 aus Sicht der SGB. Die Gäste zogen sich zwar daraufhin etwas zurück, doch Hadamars Kapitän Jonas Herdering fasste sich aus 18 Metern ein Herz und ließ Benedikt Kaiser im Kasten der Barockstadt keine Chance (74.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Innenverteidiger Mirko Dimter, der eine Hereingabe sehenswert per Direktabnahme verwertete (81.).
Im ersten Durchgang sah es jedoch nicht danach aus, dass ein Team dieses Spiel hoch gewinnen könnte. Nach einer ersten Torannäherung der Barockstädter durch Dominik Rummel nach wenigen Sekunden bekamen die rund 400 Zuschauer eine äußerst zähe Partie zu sehen. Mittelfeldgeplänkel, kleine Fouls und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten prägten die Anfangsphase in der Johannisau. Gerade als das Spiel völlig zu verflachen drohte, wurde Bangert von Sebastian Sonnenberger im Strafraum zu Fall gebracht und bekam zurecht Elfmeter, den Jerome Zey abgezockt ins rechte untere Eck verwandelte und Hadamar mit der ersten wirklichen Torchance in Führung brachte (24.). Nur vier Minuten nach dem 0:1 parierte Kaiser einen schönen Schuss von Marius Löbig stark, doch mehr Möglichkeiten hatten die Gäste im ersten Durchgang nicht vorzuweisen. Die Hausherren dominierten die Partie nach dem Rückstand zwar, doch auch die Mannen von Sedat Gören waren nach vorne nicht zwingend genug und konnten sich vor der Halbzeitpause nur kleine Möglichkeiten erarbeiten: Erst scheiterte Schaaf mit einem schwachen Schuss an SVH-Schlussmann Christopher Strauch (33.), ehe Patrick Broschke an einer Flanke vorbeirauschte (43.).
Nach Wiederanpfiff trat die SGB offensiver auf, stellte auf eine Dreierkette um und brachte Sturmtank Christopher Bieber, der mit Dominik Rummel in der Doppelspitze agierte. Die taktische Umstellung ging auf und die Hausherren drückten auf den Ausgleich, den sie dann auch realisieren konnten: Spielmacher Leon Pomnitz verwandelte einen Strafstoß zum 1:1, nachdem Kevin Hillmann zuvor von Markus Neugebauer gefoult worden war. Die Barockstädter konnten jedoch keinen Schwung mitnehmen, um die Partie zu drehen und, erspielten sich durch Sonnenberger (83.) und Marcel Trägler (87.) nur noch nennenswerte Chancen, als das Spiel bereits entschieden war. Ebenfalls bitter für die Osthessen ist, dass sich Christopher Bieber nur 15 Minuten nach seiner Einwechslung verletzte und wieder runter musste.
Während die Barockstadt mit 42 Punkten weiterhin auf Rang fünf steht, hat Hadamar nun sieben Zähler Vorsprung und sogar noch ein kleines Wörtchen im Kampf um den Relegationsplatz mitzureden. „Unser Plan ist heute voll aufgegangen. Wir haben in der ersten Halbzeit schon einen guten Auftritt gezeigt und in der letzten halben Stunde war das überragend von uns. Auch wenn wir jetzt sehr gut stehen, schauen wir nicht auf die Tabelle. Heute sind wir einfach glücklich“, fasste SVH-Coach Torsten Kierdorf das Spiel und die Situation seines Teams zusammen.
SG Barockstadt: Kaiser – Odenwald, Torcuatro (77. Crljenec), Sonnenberger, Hillmann – Schaaf, Müller – Broschke, Pomnitz, Jordan (46. Bieber, 69. Trägler) – Rummel.
SV Hadamar: Strauch – Mat. Neugebauer, Dimter (90. Pandov), Jindra, Schraut (62. Sembene) – Mar. Neugebauer, Kröner – Löbig, Herdering, Zey (90. Noguchi) – Bangert.
Schiedsrichter: Christoffer Reimund (Zwingenberg)
Tore: 0:1 Jerome Zey (24., Foulelfmeter), 1:1 Leon Pomnitz (54., Foulelfmeter), 1:2 Jann Bangert (63.), 1:3 Jonas Herdering (74.), 1:4 Mirko Dimter (81.)
Zuschauer: 400.