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Pflichtsieg gegen Schlusslicht Fernwald fest eingeplant

7. November 2019

Der Knoten ist geplatzt, jetzt will die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz nachlegen, wenn am Samstag (14.30 Uhr) mit dem FSV Fernwald das Hessenliga-Schlusslicht im Stadion in der Johannisau gastiert. Unterschätzt werden darf der Aufsteiger aber nicht – am Ende sollen aber drei weitere Punkte aufs SGB-Konto wandern, um den Anschluss an Platz eins und zwei zu halten.

„Das ist Kopfsache. Man muss so ein Spiel annehmen wie jedes andere auch, es geht um drei Punkte und wir müssen zusehen, dass wir die zuhause behalten“, stellt SGB-Coach Sedat Gören im Vorfeld klar. Denn eins ist sicher: Verlieren die Barockstädter gegen den Aufsteiger, ist der Sieg in Dietkirchen nichts mehr wert und auch die neue Serie, die die SGB vor dem Winter starten will, hätte sich erst einmal erledigt. Doch daran denken Gören und Co. gar nicht erst. „Wichtig ist, dass wir die richtige Einstellung an den Tag legen und 100 Prozent abrufen. Dann haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen“, ist sich Leon Pomnitz sicher, der etwas überraschend in dieser Saison noch ohne eigenen Treffer und Vorarbeit dasteht: „Ich habe anfangs nach der Verletzung etwas gebraucht, bis ich wieder drin war, dann spiele ich auch nicht auf meiner Position, sondern musste nach links ausweichen. Da komme ich nicht ganz so in mein Spiel rein mit vielen Ballkontakten“, so der 24-Jährige: „Dazu habe ich den einen Elfmeter ja gehabt, aber verschossen und seitdem sprechen wir uns ab. Aber natürlich ist da noch viel Luft nach oben, aber wenn ich am Samstag wieder nicht score und wir dafür gewinnen, ist mir das eigentlich egal.“

„Wir müssen fokussiert sein. In Dietkirchen haben wir das gut gemacht. Wir haben in der letzten Zeit einiges verschenkt, das wollen wir jetzt nicht mehr tun“, betont der Trainer, der von seinem Team fordert, „ständig das Tempo oben zu halten und den Gegner unter Druck zu setzen“. Dann dürfte für die SGB der erste Liga-Heimsieg seit dem 14. September (3:0 gegen Friedberg) im Bereich des Möglichen sein.

Doch aus Görens Worten ist herauszuhören, dass auch der Tabellenletzte nicht unterschätzt werden darf – der ohnehin mehr Potenzial hat als es das Klassement aussagt. „Das ist einer von den Aufsteigern mit sehr viel Qualität“, sagt Gören. Dazu präsentiert sich der FSV bisher ziemlich unberechenbar, hat mit 27 im Schnitt schon mehr Treffer erzielt als andere Kellerkinder, die sich auf mehrere Schultern wie die von Raffael Szymanski, Mirco Geisler, Nicolas Strack oder Felix Erben verteilen. „Das ist keine Laufkundschaft“, stellt Gören deshalb klar und weiß, „dass Fußball sehr brutal sein kann. Fernwald ist mit 77 Punkten und über 100 Toren sehr souverän Meister geworden und andere Mannschaften steigen mit null Punkten in der Aufstiegsrunde auf“. In die gleiche Kerbe schlägt auch Leon Pomnitz: „Wenn man sich die Namen anschaut, ist das schon ein Rätsel, warum sie als Tabellenletzter dastehen. Aber unsere letzte Phase hat ja auch gezeigt, dass in der Liga kein Gegner einfach so zu schlagen ist.“

Ob es Veränderungen in der Startelf gibt, will der Fuldaer Coach nach dem Abschlusstraining entscheiden. Spielmacher Andre Fließ zumindest ist wieder eingestiegen und ist dabei, die Abläufe wieder reinzubekommen. „Man braucht eine gewisse Zeit, es ist normal, dass man etwas zögerlich ist. Aber das hat er schon abgelegt“, sagt Gören, der im Training auch wieder auf den zuletzt verhinderten Dennis Müller zurückgreifen konnte. Dagegen musste Jan-Niklas Jordan krankheitsbedingt pausieren, könnte aber bis Samstag auch wieder fit werden. Kevin Hillmann wartet derweil noch auf sein MRT-Ergebnis, am Donnerstag steht ein Gespräch mit Arzt und Physioabteilung an.

Reserve empfängt den Hünfelder SV

Die SGB-Reserve empfängt am Sonntag um 14.30 Uhr in Lehnerz den Hünfelder SV. „Hünfeld ist der Topfavorit auf den Titel, der Kader ist von Mario Rohde wahnsinnig gut zusammengestellt worden. Vor allem das Mittelfeld ist absolut überragend“, hält SGB-Coach Marco Lohsse große Stücke auf den Hessenliga-Absteiger, der mit Blick auf Florian Münkel, Alex Reith, Sebastian Alles, Andre Vogt oder Marcel Dücker sagt: „Da sind viele Spieler, die mal in Fulda oder Lehnerz gespielt werden. Die werden hochmotiviert sein, gegen die Barockstadt eine Topleistung zu bringen.“ Die eigenen Voraussetzungen könnten allerdings besser sein: Franz Ruppel (Weisheitszahn-OP) fällt definitiv aus, die angeschlagenen Max Balzer, Max Vilmar, Daniel Heil und Natnael Weldetnsae sind allesamt fraglich, der Ex-Hünfelder Marek Weber konnte arbeitsbedingt unter der Woche nicht trainieren. „Ob was von oben dazukommt, können wir noch nicht sagen“, meint der 40-Jährige, der dennoch betont: „Wir freuen uns trotzdem riesig auf das Spiel und wollen uns so teuer wie möglich verkaufen. Dafür muss aber auch alles passen: Jeder muss über 100 Prozent spielen, wir brauchen auch das nötige Glück und müssen die Chancen, die wir bekommen, diesmal auch nutzen. Aber wir haben nix zu verlieren und wollen für eine Überraschung sorgen.“

Genau das wiederum will der HSV verhindern, der seit der Niederlage bei Türkgücü Kassel vor zwei Monaten ungeschlagen ist: „Ich hoffe, dass wir unsere Serie fortführen können. Wir versuchen auf jeden Fall, die drei Punkte zu holen“, macht Co-Trainer Simon Grosch klar. Unabdingbar sei dafür aber, sich nicht wieder wie gegen Vellmar teilweise den Schneid abkaufen zu lassen: „Da hat uns etwas die Aggressivität gefehlt. Wir müssen galliger werden und die Zweikämpfe führen. Fußballerisch sind wir ja gut drauf, aber wir dürfen den Gegner nicht durch zu passives Spiel ins Spiel kommen lassen“, fordert Grosch, der sich sicher ist: „Das wird ein heißer Tanz. Wir wissen, was da auf uns zukommt, auch wenn der Gegner versucht, sich kleiner zu machen als er ist.“ Verzichten müssen die Hünfelder allerdings mit dem rotgesperrten Steffen Witzel auf einen Mentalitätsspieler.