Der berühmte Knoten ist geplatzt: Unser Team konnte nach drei Punkteteilungen wieder siegen und unter Coach Daniyel Cimen ihren ersten Dreier holen. Das 1:0 (1:0) beim Bahlinger SC am Samstag war insgesamt verdient, wenn auch wieder unnötige Spannung im Spiel war, vor allem, weil wir aus dem Spiel heraus nicht zu einem Tor kamen. Positiv aber: Es war auch die zweite Partie in Folge zu null.
Aus einer Ecke heraus liefen wir einen Konter, den Moritz Dittmann zwar nicht vollenden konnte, aber einen Eckball herausholte. Diesen Standard verwertete Patrick Schaaf in unnachahmlicher Manier per Kopf unter Bedrängnis und brachte uns Mitte der ersten Halbzeit in Führung (24.).
Es wurde mehr oder weniger ein kämpferisches Spiel auf „doch überraschend gutem Platz“, so Cimen. Die wir hatten die Bedingungen nach einer Viertelstunde voll angenommen, hatten uns reingebissen und standen zunächst, wie vom Coach gefordert, erstmal defensiv sicher. Einige Gelbe Karten gab es schon vor der Pause, weshalb der BSC in vielen Zweikämpfen aufpassen musste. Doch Bahlingen konnte froh sein, dass es zur Pause nur 0:1 stand: Marius Köhl hatte die Riesen-Chance sogar zweimal am Fuß, wenige Minuten nach der Führung wurde Schaaf von Keeper Benedikt Grawe abgeräumt, der einen Ball hatte klatschen lassen. Den fälligen Elfmeter vergab Köhl, doch weil Grawe zu früh die Torlinie verlassen hatte, wurde der Versuch wiederholt. Auch im zweiten Anlauf klebte Köhl aber, wie über weite Strecken der Saison schon, das Pech am Fuß: Grawe hielt den Elfer sogar fest (30.). „Für mich war aber seine Reaktion auf dem Platz wichtig“, betonte Cimen: „Köhli hatte heute viele gute Aktionen, ist in den Eins-gegen-eins-Duellen am Gegner vorbeigekommen. Er war gut drin“, lobte der Trainer: „Wir mussten ihn auch nicht groß aufmuntern, die Erleichterung über den Sieg war am Ende deutlich größer“.
Dittmann war neben Moritz Reinhard einer von zwei Neuen in der Startelf, aus der Campman und Onuigwe rausrotiert waren. Auch in der Halbzeitpause änderte Cimen am System nichts, wir kamen erneut wacher aus der Kabine und mussten zunächst den ungefährlichen, aber ersten Torschuss im Spiel des BSC verzeichnen (46.), ehe Dittmann vorne scheiterte, der wenig später durchaus auch einen Elfmeter hätte kriegen können (58.). Da hatte Bahlingen schon Glück, noch zu elft zu sein, das änderte sich dann aber auch: Torhüter Grawe hatte Moritz Reinhard abgeräumt, der auf und davon war und den Keeper überlupft hatte, weit vor dem Strafraum der Hausherren, und sah Glatt-Rot. Beschwerden gab es keine, von nun an hatten wir auch wieder vermehrt Chancen auf das 2:0, das unter anderem Köhl noch verpasste (72.). Dann aber Riesenglück auf der anderen Seite: Bahlingens Joker Pepic zog aus 30 Metern ab, unser Keeper Zapico wehrte den Ball nach vorne ab, Diakite traf zum vermeintlichen Ausgleich – doch aus einer Abseitsposition heraus (78.). Der Warnschuss war gegeben für eine Schlussphase, in der sich der BSC nicht aufgegeben hatte, auch durch die vergangene Woche, als unsere Überzahl gegen Hoffenheim mehr Unruhe als Ruhe brachte. „Nach der Roten Karte hätte ich mir etwas mehr Ballkontrolle gewünscht“, sagte Cimen. Doch wir überstanden auch diese hitzige Phase und durften den ersten Sieg seit sieben Wochen feiern.
Bahlingen: Grawe; Tost (60. Bux), Häringer (60. Pepic), Wehrle, Bektasi, Bauer, Köbele, Monga, Ibrahim (65. Sonnenwald), Kinast (65. Diakite), Lovisa (67. Schweizer).
Barockstadt: Zapico – Essers, Frey, Grösch, Schmitt – Ganime – Dittmann (80. Korzuschek), Schaaf, Pomnitz (74. Campman), Köhl (80. Aksu) – Reinhard (87. Onuigwe)
Schiedsrichter: Haris Kresser (Mauer)
Tore: 0:1 Patrick Schaaf (24.)
Zuschauer: 527
Verschossener Foulelfmeter: Marius Köhl (Barockstadt, 30.) – Grawe hält
Rote Karte: Benedikt Grawe (Bahlingen, 66.) – wegen Notbremse