Genau wie die Pleite in Dietkirchen hinter sich gelassen wurde, gilt es nun, sich nach dem Sieg im Hessenliga-Spitzenspiel gegen Dreieich auf die nächste schwere Aufgabe zu fokussieren: Denn schon am Samstag um 15 Uhr steht das nächste Heimspiel an, gegen den VfB Ginsheim soll die Woche vergoldet werden.
„Wir wollten Wiedergutmachung betreiben nach Dietkirchen und gegen so einen Gegner alles rausfeuern. Das haben die Jungs super gemacht“, strahlt SGB-Coach Sedat Gören auch noch einen Tag nach dem Gala-Abend. Doch bekanntlich ist die nächste Etappe immer die schwerste: Die heißt nun Ginsheim – und am Mainspitz-Dreieich gab es für die SGB zuletzt nichts zu holen, im November hatte der VfB mit dem 3:1 die allerletzten Hoffnungen des Teams begraben. „Sie liegen uns irgendwie nicht, das ist eine komisch zu bespielende Mannschaft“, rätselt auch Trainer Sedat Gören, weshalb es erst einen Sieg in der jungen Barockstadt-Historie gegen den VfB gab, stellt aber auch klar: „Jetzt spielen wir im Stadion, das ist unser Platz, unsere Heimat, unser Zuhause“.
Dass die Johannisau auch eine Festung ist, soll Ginsheim zu spüren bekommen, allerdings fehlen weiterhin Dominik Rummel und wohl auch Kevin Hillmann. Letzterer lässt sich nochmal genauer untersuchen, „dann werden wir wissen, ob er ausfällt und wie lange“, sagt Gören. Mit Yves Böttler im Sturm, der schwere Tage nach dem plötzlichen Tod des Vaters hinter sich hatte, hatte der Coach außerdem ein goldenes Händchen: „Boxspieler“ Böttler traf gegen Ex-Club Dreieich, brachte seine Stärken eindrucksvoll zum Vorschein und hatte Chancen auf mehr Treffer. Doch das Wichtigste: Die ganze Mannschaft stürmte zur Nummer neun und jubelte mit. „Das ist eine Mannschaft, die zusammenhält. Da bekommt man schon Gänsehaut“, ist der Trainer stolz, der betont, dass nun aber direkt nachgelegt werden muss – sonst ist auch der Sieg gegen das hochdekorierte Dreieich nur halb so viel wert, zumal die englischen Wochen nicht weniger werden: „Wie wir Dietkirchen hinter uns gebracht haben, müssen wir jetzt auch mit der Sache abschließen und den Fokus auf Ginsheim legen“.
Das sieht auch Außenstürmer Marcel Trägler so, der bisher in allen Ligaspielen in der Startelf stand: „Dietkirchen war ein Ausrutscher und wir haben gegen Dreieich gezeigt, zu was wir in der Lage sind. So soll es auch weitergehen, wir gucken von Spiel zu Spiel, die englischen Wochen tun schon weh, aber die müssen wir überstehen und ich hoffe, dass wir weiter oben ein Wörtchen mitzureden haben“. Der Dauerbrenner fühlt sich auf der Außenbahn nach eigener Aussage wohler als im Sturmzentrum, wo die Nummer 45 in Dietkirchen agierte: „Über außen ist mein Spiel, da kann ich das Tempo mitnehmen. Marius Löbig und ich ergänzen uns gut, wir wechseln oft die Seiten und vornedrin ist eher die Position von Dominik und Yves“.
Barockstadt Fulda-Lehnerz II – Türkgücü Kassel (Sonntag; 15 Uhr)
In der Verbandsliga bereitet die U23 den Verantwortlichen weiterhin Spaß: Schon zehn Punkte hat das Team in fünf Partien gesammelt, die nächsten sollen gegen Türkgücü Kassel folgen, das in dieser Saison schon vier Pleiten kassierte. „Wir wollen natürlich an die Leistungen anknüpfen und versuchen, den nächsten Dreier einzufahren“, stellt auch Trainer Florian Roth klar, der jedoch nach dem Spiel gegen Thalau, als sein Team es nach 3:0-Führung unnötig spannend machte, auch fordert: „Wir möchten versuchen, einfach mal Konstanz in allen Bereichen reinzubringen, kurzfristig und nachhaltig“. Der jugendliche Leichtsinn, wie ihn der Coach nannte, wurde gegen den FSV zwar nicht bestraft, mit Kassel wartet nun aber erneut ein unbequemer Gegner, der übrigens in fünf Spielen 15 Mal Gelb Kassierte, dazu zwei Ampelkarten und zweimal Glatt-Rot – was den letzten Platz der Fairnesstabelle bedeutet.