Ohne Trainer Daniyel Cimen, der damit das Spiel bei „seiner“ Eintracht verpasste, haben wir das vorletzte Saisonspiel mit toller Mentalität gedreht und gewonnen: Bei der abstiegsbedrohten U21 der Frankfurter siegten wir mit 3:3 (0:2) und sorgten damit für den Abstieg der Adlerträger.
In der Nachspielzeit war Moritz Dittmann auf und davon, traf per Kullerball an Eintracht-Schlussmann Ramming vorbei ins Tor und ließ sich nach seinem Doppelpack vom gesamten Team feiern. Als Joker sorgte er damit für den Sieg, und für den Abstieg der Frankfurter, nach dem es anfangs allerdings gar nicht aussah.
Es war der erste Startelf-Einsatz bei der Eintracht für Winter-Neuzugang Metehan Yildirim, der von Viktoria Berlin kam. Und er alleine hielt die Chancen für die SGE auf den Klassenerhalt quasi am Leben: Der 20-Jährige traf erstmals für die Adler und schnürte einen Doppelpack in der ersten Halbzeit, während die SGB vielleicht einen Abschluss zu verzeichnen hatte und sich mehr auf Verteidigen beschränkte. „Frankfurt hat spielstarke Jungs, die das gut gemacht haben. Wir waren noch nicht so bissig, kamen nicht in die Zweikämpfe rein, während der Gegner auch die Ruhe am Ball hatte“, sagte Co-Trainer Yasin Kocatepe.
Kocatepe, der für Coach Cimen an der Seitenlinie stand, hatte in der Startelf wiederum zweimal gewechselt und brachte Pomnitz nach dessen Sperre und Antlitz in die Spitze für Dittmann und Reinhard. Cimen fehlte wiederum aufgrund von Zahn-Problemen.
Die Führung für die Adler war nach 45 Minuten hochverdient, wenngleich das erste Tor für Ärger sorgte: Yildirim hatte nach einem langen Ball des Ex-Fuldaers und SGE-Kapitäns Dominik Crljenec gleich zwei Fuldaer umgestoßen: Ilzaji strauchelte, Habermehl ging zu Boden, ein Pfiff blieb aus – der Torschütze spielte weiter und umkurvte den Ex-Eintrachtler Horz in unserem Tor (31.). So viel Pech wie wir dabei hatten, hatten wir danach aber auch Glück, dass ein Handspiel von Aaron Frey nach Eckball nicht mit einem Elfmeter geahndet wurde (38.). Die Hausherren erarbeiteten sich sehr viele Standards, das zweite Tor fiel dann aber kurz vor der Pause aus dem Spiel heraus nach einer vorzüglichen Kombination über viele Stationen: Trickreich ging es über rechts, am Ende legte Starodid auf Yildirim ab.
Doch die Eintracht, die unabhängig der Parallelergebnisse gewinnen musste, wurde nach dem Seitenwechsel nachlässig, während Kocatepe ein goldenes Händchen bewies: Er brachte Fischer und Dittmann zur zweiten Hälfte und damit frischen Wind auf den Außenbahnen. Damit ging auch eine taktische Umstellung einher: „Die Wechsel hatten nichts mit Leistung zu tun, wir wollten einfach vielen nochmal die Chance geben heute. Wir wollten dann früher anlaufen beim Aufbau des Gegners, um auch näher zum Tor zu kommen“, so der Trainer.
Die SGB war damit deutlich offensiver, Leon Pomnitz scheiterte erst an Keeper Ramming, dann war Campman einen Schritt zu spät (59.). Der Lohn folgte aber prompt: Nils Fischer eroberte klasse den Ball nahe der Eckfahne und flankte unter Bedrängnis in die Mitte, wo Dittmann per Kopf zum Anschluss traf (62.). Es war der Weckruf, fortan machten wir viel mehr Druck, Milian Habermehl zog vorne das Foul und Campman traf per Elfmeter sicher zum 2:2 (69.).
Die letzten 20 Minuten war dann aber Frankfurt wieder wach; ein Sieg musste her oder der Abstieg drohte. Das wussten die Adler während der Schlussphase wohl auch auf dem Platz, und erhöhten nochmal das Tempo: Jannik Horz hielt dann mit Weltklasse-Paraden gegen den gebürtigen Fuldaer Phinees Bonianga (73.) und gegen den Kopfball von Crljenec (74.) das 2:2 fest und Kevin Hillmann stoppte da Silva Kiala kurz vor der Torlinie (79.). Die Taten des Barockstadt-Keepers zahlten sich aus: Das Spiel blieb offen und vorne belohnte Dittmann schließlich unsere tolle Moral. Kocatepe lobte: „Die Effektivität heute war super und jeder hat seine Leistung abgerufen, vom Torwart über Stürmer bis zu den Einwechselspielern. Jetzt genießen wir das restliche Wochenende“.
Eintr. Frankfurt U21: Ramming; Kolbe (75. Vrancic), Doumbia, Starodid, Yildirim (64. Bonianga), Fenyö (75. Inanoglu), Crljenec, Hauswirth (83. Wenig), Harangi, Müller, da Silva Kiala.
SG Barockstadt: Horz – Iljazi (77. Kraft), Habermehl, Frey, Hillmann – Campman, Schaaf (83. Grösch) – Korzuschek (46. Fischer), Pomnitz, Schmitt (46. Dittmann) – Antlitz (77. Köhl).
Schiedsrichter: Tobias Ewerhardy (Losheim am See)
Tore: 1:0 Metehan Yildirim (31.), 2:0 Metehan Yildirim (43.), 2:1 Moritz Dittmann (62.), 2:2 Brian Campman (69., Foulelfmeter), 2:3 Moritz Dittmann (90.+1)
Zuschauer: 908