Der dringend benötigte Befreiungsschlag im Abstiegskampf ist da: Wir jubelten am Samstag über einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen den SC Freiburg II. Trainer Daniyel Cimen hatte erneut einige Wechsel vorgenommen – und einen Siegtorschützen gebracht, den wohl keiner auf dem Zettel hatte.
Was für eine Geschichte: Beim fünften Einsatz insgesamt und ersten Mal in der Startelf machte unser Arlind Iljazi nicht nur ein gutes Spiel als Rechtsverteidiger, sondern ließ nach einer guten Stunde dann sogar noch das Stadion explodieren: Der Jubel war selten so groß, als nach einer Ecke der Ball von Freiburg nicht geklärt wurde und vor Iljazi runterfiel. Der 19-Jährige überlegte nicht lange, sondern wuchtete den Ball durch alle hindurch ins Tor – 1:0 (59.), und alle freuten sich mit ihm.
„Da ist heute viel Last abgefallen“, war Trainer Daniyel Cimen nach Abpfiff maximal erleichtert: „Die defensive Stabilität war heute die Basis. Die Jungs haben ein riesen Spiel gemacht, jeder hat sich nahtlos eingefügt. Das war der kämpferische Sieg, den wir gebraucht haben“.
Die Führung war bis dato verdient, weil von den Gästen kaum Gefährliches kam. Bei nahezu jedem Angriff der Freiburger landete der Ball im Toraus. Spielstärke brachten die Breisgauer, die am Freitag angereist waren, nicht mit. Chancen gab es allerdings auch auf unserer Seite zunächst keine, wir überließen dem SCF lieber die Kugel und lauerten auf Konter. Iljazi fiel früh schon mit gewonnen Zweikämpfen und Ruhe positiv auf – er war mit Reinhard, Korzuschek und Grösch in die Startelf gekommen. Dafür fehlte Habermehl gesperrt, Schaaf, Kraft und Antlitz saßen auf der Bank.
Kapitän Patrick Schaaf musste Mitte der ersten Halbzeit dann aber schon für den angeschlagenen Tim Korzuschek (muskulär) kommen, Sebastian Schmitt sah wiederum seine fünfte Gelbe Karte und fehlt in Trier. Noch vor der Pause gab es dann aber Möglichkeiten zur Führung: Erst wurde Moritz Dittmanns Versuch aus der Drehung zur Ecke abgefälscht, die Schaaf hauchdünn am Torvorbeiköpfte (37.). In der Nachspielzeit versuchte es Brian Campman nochmal aus der Distanz, sein Schuss wurde abgefälscht und landete direkt beim Keeper, sonst wäre es gefährlich geworden.
Die einzig echte Chance bis dahin für die Gäste hatte nach dem Seitenwechsel Alessio Besio, dessen flacher Freistoß aus knapp 30 Metern an den Pfosten klatschte (48.). Das rüttelte uns aber auch wieder wach, bei denen Schmitt im Fallen (52.) und Grösch (58.) zunächst das Tor verpassten, ehe Iljazi die Faxen dicke hatte. Überhaupt waren Eckbälle das gefährlichste Mittel an diesem Tag.
Freiburg reagierte und wechselte nach dem Treffer einige Male, doch blieb zunächst weiter blass in der Offensive. Das änderte sich auch zum Ende hin nicht mehr. Moritz Dittmann dribbelte sich nochmal fest und verpasste die Entscheidung, Marius Grösch sah eine umstrittene Gelb-Rote Karte und muss nächste Woche zuschauen – doch das war zu verschmerzen. Die Erleichterung war nach Abpfiff jedem anzusehen. Und die Fans hatten die Spieler vor Anpfiff noch mit einem Banner motiviert. „Glauben können wir im Stillen – Jungs, wir brauchen Siegeswillen“.
Barockstadt: Horz – Iljazi, Grösch, Frey, Hillmann – Campman (90.+2 Göbel) – Dittmann (89. Fischer), Pomnitz, Korzuschek (24. Schaaf), Schmitt – Reinhard.
Freiburg II: Jantunen; Pellegrino, Besio, Wörner (61. Fetsch), Schopper, Bouebari Kitsamoutsele (72. Hornschuh), Wagner, Wiklöf (72. Amegnaglo), Catak (61. Sturm), Steinmann (90.+1 Ketterer), Müller.
Schiedsrichter: Luca Schiliro (Saarbrücken)
Tore: 1:0 Arlind Iljazi (59.)
Zuschauer: 1130
Gelb-Rote Karte: Marius Grösch (Barockstadt, 90.)