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„Heiß und geil sein“ – Dreieich kommt zum Knaller

22. September 2020

Von solchen Abenden träumt jeder Fußballer: Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz misst sich am Mittwochabend (20 Uhr) unter Flutlicht mit dem SC Hessen Dreieich, der als Titelfavorit in die Hessenliga-Saison gestartet war und bisher ohne Punktverlust marschiert ist. Und nach dem kleinen Rückschlag in Dietkirchen hat sich die SGB für den Knaller in der heimischen Johannisau einiges vorgenommen.

Da wartet ein harter Brocken: Vier Siege aus vier Spielen, wenn auch nicht immer deutlich, beförderten Dreieich an die Hessenliga-Spitze. In Steinbach beispielsweise gewann das Team mit 4:0, die SGB in letzter Minute mit 1:0, dazu gab es in Dietkirchen die erste Saisonniederlage. „Das passiert, aber wir haben immer noch eine breite Brust“, will Trainer Sedat Gören den „Betriebsunfall“ direkt am Mittwoch wieder korrigieren.

Ein Ausfall von Top-Torjäger Dominik Rummel droht (Gören: „Das wird wahrscheinlich nichts“), während Dreieichs neue Tormaschine Leon Burggraf schon nach wenigen Wochen in Topform ist, dazu präsentierte sich die Truppe um Toni Reljic, Björn Schnitzer, Zubayr Amiri, Tino Lagator und Co. schon gut eingespielt, angeführt von einem erfolgshungrigen Sasan Tabib an der Seitenlinie und einem erfahrenen Patrick Ochs in der Führungsetage. Locker über 350 Regionalliga-Spiele bringt der Kader des SCHD auf die Uhr, dazu bringen einige Akteure Erst- und Zweitliga-Erfahrung aus dem europäischen Ausland sowie der Junioren-Bundesliga mit. Doch so weit, wie die Zahlen aussagen, ist die SGB sicher nicht vom Spitzenreiter entfernt. „Das sind unsere Spiele, solche Spitzenspiele oder Derbys wollen wir haben. Die haben wir zuletzt immer angenommen und viele davon gewonnen, die Jungs müssen einfach heiß und geil darauf sein“, stellt Gören klar. Die eigenen Ansprüche sind hoch, vor allem zuhause will der Club den (wieder maximal 1000 zugelassenen) Zuschauern etwas bieten „und mit gutem Fußball den Gegner besiegen“. Und Abwehrchef Markus Gröger merkt an: „Unsere Namen, die wir aufbieten können, sind auch nicht schlecht. Klar hat Dreieich individuelle Klasse, aber da müssen wir immer eng dran sein und dürfen niemanden offenlassen. Es ist wichtig, dass wir im Kopf schneller sind und alle als Mannschaft verteidigen“.

Eins ist sicher: Am Rasen wie in Dietkirchen wird es am Mittwochabend nicht liegen, der in der Johannisau keine Wünsche offenlässt. Eine Ausrede sollte das in Dietkirchen aber nicht sein, schließlich waren die Chancen zu Toren da, die gegen eine Mannschaft wie Dreieich aber genutzt werden sollten. Und vielleicht war es gut, dass alle negativen Umstände an einem Tag zusammenkamen, schließlich kränkelte Leon Pomnitz noch, während Yves Böttler aus familiären Gründen nicht mitfahren konnte, dazu „hat auch der Schiedsrichter mit seinen Entscheidungen richtig gut reingepasst“, hadert Gören.

Mit einem Sieg im Topspiel könnte die Barockstadt punktetechnisch nun wieder zu Dreieich aufschließen, die aktuelle Situation erinnert nicht nur Gören an die Vorsaison: Viele Spiele gab es kein Gegentor, es kam die Partie gegen Hadamar, als eine strittige Entscheidung zum 0:1 führte und unglücklich ganz spät der 2:2-Ausgleich fiel. Doch die SGB schüttelte sich – und gewann anschließend 3:1 in Stadtallendorf. Nun soll es erneut ein solches Ausrufezeichen geben, wobei Leon Pomnitz noch nicht 100-prozentig fit ist und Kevin Hillmann noch muskuläre Probleme plagen. Bei beiden hat Gören aber große Hoffnung auf einen Einsatz. Die Abwehr zusammenhalten wird einmal mehr Markus Gröger, der abschließend klarstellt: „Es geht nur über die Mannschaftsleistung, jeder muss seinen Job machen. Wir wollen auf jeden Fall gewinnen und werden alles reinwerfen“.

Barockstadt Fulda-Lehnerz II – Thalau (Mittwoch; 18.15 Uhr)

In der Verbandsliga steht ein Derby an: Das Vorspiel bestreitet die U23 am Mittwochabend in der Johannisau, wahrscheinlich am Kunstrasen, gegen den FSV Thalau. Drei Spiele sind die Gäste mittlerweile ungeschlagen, das hat auch Barockstadt-Co-Trainer Niklas Herget natürlich wahrgenommen: „Sie sind im Aufwind, aber trotzdem haben wir gute Chancen zu gewinnen“. Cleverness und Zielstrebigkeit müssen sich nach der jüngsten Pleite in Dörnberg verbessern, um weiter fleißig Punkte zu sammeln. Constantin Drimalski und Peter Liebermann sind jedoch noch angeschlagen und fraglich für die Partie.