Das letzte Derby der laufenden Hessenliga-Saison wartet: Am Samstag (15 Uhr) tritt die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz beim SV Flieden an. Die Buchonia braucht im Kampf gegen den Abstieg unbedingt drei Punkte, sonst kann das Team den Klassenerhalt aller Voraussicht nach abschreiben. Dagegen hat die SGB allerdings etwas einzuwenden.
Denn Barockstadt-Trainer Sedat Gören will von einem abschenken nichts wissen: „Darüber machen wir uns gar keine Gedanken, bei uns wird die SG Barockstadt großgeschrieben. Wir spielen sicherlich nicht für Flieden, sondern für uns. Wir haben Flieden und Hünfeld geholfen, indem wir gegen Friedberg und Griesheim gewonnen haben, mehr können wir in der Hinsicht nicht tun.“ Das sieht auch Jan-Niklas Jordan so, der gegen sein altes Team gerne spielen würde. „Wir wünschen Flieden natürlich nicht den Abstieg, aber es ist ein Derby. Wir haben ihnen ja irgendwo schon geholfen“. Jordan spielte in 2016 auf Leihbasis für die Buchonia, mittlerweile seien die Partien am Weiher jedoch nicht mehr wirklich etwas Besonderes für ihn: „Nur in der Hinsicht, dass es ein Derby ist“, sagt Jordan.
Die SG Barockstadt wiederum will nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen und dem famosen 6:2 gegen Hessen Kassel den Aufwärtstrend weiter bestätigen und den fünften Tabellenplatz weiter festigen. „Es ist natürlich super, dass wir nicht weit fahren müssen, aber für uns ist das ein ganz normales Punktspiel wie jedes andere auch. Es geht um die drei Punkte, wir wollen einfach noch so viele Spiele wie möglich gewinnen“, macht Trainer Gören klar, der seit seiner Amtsübernahme Anfang Oktober bisher 1,9 Punkte pro Spiel holte. „Wir haben jetzt gegen Hessen Kassel ein sehr gutes Spiel gemacht, aber auch in den Wochen davor gut gespielt. Die schlechten Auftritte kann man ohnehin an einer Hand abzählen“, findet der 47-Jährige, der betont: „Ein schlechtes Spiel kann immer mal passieren, das hat man in der Champions League jetzt an Barcelona gesehen, aber wir wollen den nächsten Schritt machen und die letzten beiden Spiele noch gewinnen.“ Der Schwung vom Kassel-Spiel jedenfalls dürfte groß sein, meint zumindest Jordan: „Die Stimmung ist gut, das Spiel war nochmal ein Motivationsschub für die letzten Spiele“.
Dass es für die SGB am Samstag allerdings ein hartes Stück Arbeit werden dürfte, ist Ex-Profi Sedat Gören nur zu bewusst: „Auf dem kleinen Platz in Flieden ist es sehr schwierig, da haben sich auch andere Mannschaften die Zähne ausgebissen, weil da die Räume sehr eng gemacht werden können. Da wird es nur über die Zweikämpfe und die Mentalität gehen“, erklärt der Coach, der nach der Rotsperre gegen Dennis Müller zum Umbauen gezwungen ist: „Mal sehen, wer ihn ersetzt“, lässt sich Gören nicht in die Karten blicken. Dazu hat Stürmer Christopher Bieber wieder mittrainiert und könnte in den Kader zurückkehren. Mit Kapitän Patrick Schaaf, Patrick Broschke, Alex Reith und Jan-Niklas Jordan spielen übrigens mittlerweile vier ehemalige Fliedener für die SGB.