#Heimat, Herz und Leidenschaft

Follow us:

Frühe Hypothek: Schmitt sichert Remis per Volley

15. Oktober 2025

Zum vierten Mal in Folge haben wir nicht verloren, aber auch den erhofften Heimsieg verpasst: Mit 1:1 (0:1) trennten wir uns am Samstag vom Ex-Zweitligisten SV Sandhausen, der sich zunächst nach einer frühen Führung etwas einigelte, aber auch solide verteidigte. Uns gelang es, die Stärken der Gäste wegzunehmen – mehr als der sehenswerte Ausgleichstreffer von Sebastian Schmitt war aber nicht drin.

Die Moral zumindest stimmt in der Mannschaft: Im fünften Spiel in Folge traf der Gegner zuerst, zum vierten Mal verloren wir das Spiel nicht. Doch in der aktuellen Lage – und gegen einen punktgleichen Kontrahenten – sind die vielen Unentschieden besonders zuhause auf Dauer wohl zu wenig. Doch Trainer Daniyel Cimen war nicht unzufrieden: „Das 0:1 war erstmal eine Hypothek, obwohl wir nicht so sehr geschockt davon waren und gut im Spiel waren. Am Ende können und müssen wir mit dem Punkt leben“.

Dreimal hatte der Coach nach dem Sieg in Alzenau positionsgetreu gewechselt und brachte Korzuschek, Frey und Schmitt für Köhler, Besso und Hillmann. Vor allem war in Hälfte eins aber erstmal Geduld gefragt, denn wir gerieten abermals in einen Rückstand: Schon nach knapp drei Minuten ging es zu einfach, Halbauer hatte auf der linken Seite zu viel Platz und wollte David Mamutovic in der Mitte bedienen – Hans Sarpei verlor einen von ganz wenigen Bällen, doch der war folgenschwer. Mamutovic zog aus kurzer Distanz ab und traf, Keeper Duda war zwar überrascht, aber sah auch nicht gut aus. Die Reaktion auf dieses Gegentor war ordentlich, jedoch fehlte es an gefährlichen Abschlüssen, vor allem von den Offensivakteuren, die es gegen den tieferstehenden SVS schwer hatten. Habermehl hätte nach einem Standard fast ausgeglichen, sein Ball wurde auf der Linie artistisch geklärt (6.), ansonsten blieben Großchancen aus. Sandhausen überließ uns viel den Ball, außer bei Standardsituationen wurde es aber kaum gefährlich. Der SVS sammelte hingegen einige Gelbe Karten und wechselte noch vor der Pause einmal, da zumindest Moritz Dittmann seinem Gegenspieler links vorne ordentlich Probleme machte.

Wir kamen anschließend mit viel Tempo und druckvoll aus der Kabine und sorgten für eine intensive Viertelstunde, in der aber der Lohn zunächst ausblieb. Tim Korzuschek machte im Zentrum Betrieb, Aaron Frey setzte einen Schuss mit dem schwächeren rechten Fuß daneben (51.) und nach einem Freistoß von Sebastian Schmitt klärte Sandhausens Akmestanli gegen Reinhard nochmal auf der Linie (58.). Doch Schmitt sorgte anschließend für das Highlight der zweiten Hälfte: Der SVS klärte einen weiten Einwurf, unser linker Schienenspieler stand 20 Meter vor der Kiste und nahm sich ein Herz – der Volley mit links schlug links unten zum 1:1 ein (69.). „Das Tor hatten wir uns erarbeitet und auch verdient“, befand Cimen.

Wir waren gerade offensiver geworden, Göbel und Pourié waren im Spiel, wobei Letztgenannter zu früh auf den Platz lief und damit mit seiner ersten Aktion Gelb sah – es war aber nicht weiter relevant. Sandhausens etwa 100 Fans sagen in der Gästekurve unerbittlich, als auf den Ausgleich fast das zweite Tor folgte, und zwar höchst kurios: Yannick Osee spielte einen Rückpass auf seinen Torhüter, der allerdings anderswo stand, und der Kullerball verfehlte den Pfosten nur um Zentimeter (70.). „Bis dahin haben wir es gut gemacht, dann war der Stecker aber irgendwie gezogen und Sandhausen war aktiver“, musste Cimen anerkennen.

In der Schlussphase gingen beide – so dürften es die Fans wahrgenommen haben – nicht ins ganz große Risiko, wobei Sandhausen das Spiel etwas in unsere Hälfte verlagerte. Doch jegliche Standards, die wir gegen die wuchtigen Gäste gut verteidigten, brachten keine Gefahr. Nur in der Nachspielzeit musste Justin Duda nochmal wach sein und hielt das Remis fest, das Max Lesser und Patrick Schaaf sich von der Gegentribüne aus anschauten. Lesser, aktuell als Analyst bei Brighton and Hove in der Premier League unterwegs, weilt in der Länderspielpause in der Heimat.

Sandhausens Cheftrainer Olaf Janßen wurde nach der Partie auf der SVS-Homepage zitiert und sprach von einem „leistungsgerechten Unentschieden“. Er hatte nur einen ausgedünnten Kader zur Verfügung und freute sich nach dem 1:5 gegen Steinbach Haiger, „dass die Jungs nach diesem Tiefschlag füreinander einstehen“. Durchschlagskraft habe dem SVS jedoch vorne gefehlt, so der Trainerfuchs.

Barockstadt: Duda – Frey, Grösch (67. Göbel), Habermehl – Sarpei – Kraft (90.+1 Iljazi), Pomnitz, Korzuschek (80. Hillmann), Schmitt (90.+1 Arcanjo Köhler) – Reinhard (67. Pourié), Dittmann.

Sandhausen: Schneller, Schulz, Kolbe, Wimmer (40. Osee), Tarnat (85. de Meester), Mamutovic, Wagner, Halbauer (85. Zahnen Martinez), Krauße, Akmestanli, Testroet (65. Inaler).

Schiedsrichter: John Bender (Tübingen)

Tore: 0:1 David Mamutovic (3.), 1:1 Sebastian Schmitt (69.)

Zuschauer: 1480