Zum ersten Heimspiel der noch jungen Saison empfängt die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz am Samstag (15 Uhr) den SC Waldgirmes – und das Duell mit dem Ex-Club von SGB-Spielmacher Tolga Duran dürfen nach der Genehmigung durch das Gesundheitsamt sogar bis zu 1000 Zuschauer live im städtischen Stadion verfolgen. Kein Wunder, dass das Team um Trainer Sedat Gören heiß auf das Heimdebüt und die nächsten drei Punkte ist, vor allem aber Duran ist vor dem Duell gegen Bruder Emre heiß.
Erstmals seit dem 7. Dezember 2019 (5:0 gegen Walldorf) steigt im Stadion in der Johannisau wieder ein Hessenligaspiel – und die Verantwortlichen sind froh, dass das Gesundheitsamt einer Zuschauererhöhung auf insgesamt 1000 zugestimmt hat. Das gilt freilich auch für die Mannschaft und Trainer Sedat Gören, der genau weiß, wie wichtig Motivation und Anfeuerung von außen ist. Der Gegner hat es nämlich in sich: „Grundsätzlich wird jedes Spiel schwer für uns, weil die Gegner sehr motiviert gegen uns sind. Das müssen wir annehmen und nochmal ein paar Prozente drauflegen. Aber gerade Waldgirmes wird schwer, das ist eine erfahrene Mannschaft, die gerade in der Achse mit guten Leuten besetzt ist, die schon höherklassig gespielt haben“, weiß Gören um die Stärken der Mittelhessen. Der 49-Jährige hat genügend Videomaterial des Hessenligameisters von 2009 gesichtet und gerade beim 3:1 gegen Griesheim viele Erkenntnisse gesammelt: „Waldgirmes hat da ein gutes Spiel gemacht und auch in Unterzahl gut verteidigt. Die Mannschaft ist sehr präsent im Zweikampfverhalten.“ Das dürfte vor allem Spielmacher Tolga Duran zu spüren bekommen, dessen alte Teamkollegen gegen den 25-Jährigen besonders heiß sind – vor allem sein jüngerer Bruder Emre, der gegen Griesheim immerhin zu einem Kurzeinsatz kam. „Die Vorfreude ist riesig, auch bei meinem Bruder. Es ist einfach etwas Besonderes, gegen seinen Bruder zu spielen“, betont Duran, der schmunzelt: „Wir tauschen schon seit meinem Wechsel immer wieder Sticheleien aus.“ Das Duell mit dem SCW, für den Duran insgesamt zwölf Jahre die Schuhe schnürte, will er jedenfalls deutlich für sich entscheiden – auch wenn er weiß: „Waldgirmes ist defensiv kompakt und wird versuchen, uns mit Kontern wehzutun. Wir müssen auf der Hut sein und mindestens so viel Laufbereitschaft wie gegen Eddersheim zeigen.“
Vielmehr soll die SGB sogar noch die berühmte Schippe drauflegen – obwohl der Auftritt beim 2:0-Auftaktsieg in Eddersheim schon der Kategorie „gut“ zugeordnet werden kann. „Teilweise haben wir noch zu überhastet gespielt und uns nicht so clever angestellt. Wir müssen noch ruhiger werden und unsere Qualität im Spiel nach vorne mehr auf den Platz bringen, unsere Offensivspieler müssen die Aktionen noch besser zu Ende spielen“, fordert Gören, der sich aber sicher ist: „Wir haben Zeit, es sind noch 37 Spiele zu spielen. Wir werden uns von Spiel zu Spiel steigern. Aber dafür müssen wir uns voll fokussieren.“ Optimistisch stimmt den Ex-Profi aber auch die personelle Lage: Einzig Marius Löbig (trainiert momentan individuell) wird nicht mit an Bord sein, Benjamin Fuß und Felix Schütz wiederum sind wieder mit an Bord. Änderungen in der Startelf dürfte es nach dem guten Auftritt in Eddersheim aber nicht zwangsläufig – Gören macht aber allen Akteuren Mut für die nächsten Wochen: „Wir brauchen jeden Spieler, ab nächster Woche geht es in die englischen Wochen, wir haben dann so viele Spiele. Deshalb ist es auch positiv, dass jeder dabei ist und im Training Vollgas gibt. Wir sind eine Mannschaft, da hat jeder die Verantwortung, sich voll reinzuhängen.“