Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz ist heiß auf das Herbst-Highlight: Am Samstag um 15 Uhr steigt in der Johannisau das Hessenliga-Duell gegen den KSV Hessen Kassel. Nach der 6:2-Gala in der Vorsaison treffen sich beide Teams nun unter etwas anderen Vorzeichen, doch auch diesmal verspricht die Partie Spannung. Die SGB will zurück in die Erfolgsspur, Kassel wiederum den Positivtrend fortsetzen.
„Das ist immer noch ein Topspiel. Was sollte das sonst sein?“, fragt Trainer Sedat Gören, dessen Team in den letzten Wochen durch mittlerweile fünf Ligaspiele ohne Sieg auf Platz drei abrutschte, während der KSV sich auf Rang sechs vorkämpfen konnte und aktuell den Eindruck macht, noch ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden zu können. Beide Teams trennen drei Punkte, daher ist Görens Marschroute klar: „Wir wollen das Spiel gewinnen“, betont der Coach, nachdem zuletzt „nicht das reingeholt wurde, was wir uns erhofft hatten. Aber wir bewahren die Ruhe und wollen gegen diesen Gegner wieder in die Erfolgsspur kommen“, sagt Gören und vermutet: „Vielleicht ist das der richtige Gegner, um sich wieder reinzuboxen“.
An die Duelle in der Vorsaison dürften sich beide Mannschaften noch mehr oder weniger gut erinnern: Die SGB haderte im Aluminium-Festival im Oktober 2018 mit der zu hohen 1:4-Niederlage, im Mai dieses Jahres bekam dann der KSV in der Johannisau eine Abreibung. 6:2 hieß es am Ende, zwischenzeitlich lagen die Barockstädter mit 6:0 vorne – dieses Spiel schlug hohe Wellen und ist bei den Löwen wohl noch immer nicht vergessen. „Wir wissen, dass sie eine Revanche wollen“, sagt Gören, der nicht mit einem derartigen Spielausgang rechnet: „Das ist in die Geschichtsbücher eingegangen. Aber beide Mannschaften haben viel Qualität und es wird wieder ein gutes Spiel werden“. Für den SGB-Coach reichen und zählen jedoch nur die drei Punkte – „egal mit welchem Ergebnis“.
Auch Offensivmann Patrick Broschke glaubt, dass ein ebenso deutliches Resultat diesmal nicht zustande kommen dürfte: „So ein Sieg ist einmalig“, erinnert er sich gerne zurück, betont jedoch: „Wenn wir unsere Leistung abrufen, können wir gegen jeden gewinnen“ – warum also nicht nochmal gegen den KSV? Broschke selbst allerdings ist noch fraglich und hatte zuletzt einen Schlag auf die Hüfte bekommen. „Es ist dick geworden und tut bei jeder Bewegung weh“, schildert der Angreifer, der auch im Training Probleme hatte. Es soll erst kurzfristig entschieden werden, wie es um einen möglichen Einsatz steht. „Es wäre schon ärgerlich“, gibt er zu, „wenn ich ausfallen würde. Aber die Mannschaft hat genug Qualität, das ist unbestritten“.
Die Löwen wiederum fuhren zuletzt gute Ergebnisse ein, gerade des 6:0 gegen Griesheim dürfte nochmal für eine breite Brust vor der Reise nach Fulda gesorgt haben. Durch sieben Punkte aus den letzten drei Spielen hat der KSV mittlerweile Anschluss an die SG Barockstadt, die wiederum den Rückstand auf den Zweiten Stadtallendorf nicht auf sieben Punkte anwachsen lassen will.
Die Kreativabteilung der Osthessen aber ist weiterhin dezimiert, denn mit Andre Fließ fällt der vielleicht wichtigste Kopf im Spiel der SGB weiter aus. Auch Kevin Hillmann und Julian Pecks müssen nochmal passen, Dennis Müller fehlt wohl aus privaten Gründen. „Die anderen haben es gut gemacht“, betont Gören, muss aber anfügen, „dass die englischen Wochen Spuren hinterlassen haben – von der Punktzahl her, aber auch weil wir viele angeschlagene Spieler haben“.
Ein Sieg gegen den KSV Hessen Kassel, der mit massig Regionalliga- und Profi-Erfahrung sowie sicher wieder einigen stimmungsvollen Fans in die Barockstadt reist, würde die Sorgen zumindest für den Moment vergessen machen.