Es war das typische Spiel im Pokal: Eine echte Geduldsprobe hatten wir am Mittwochabend zu lösen, und traten in der ersten Halbzeit beim VfR Groß-Gerau alles andere als überzeugend auf. Dann brachte uns ein Doppelschlag im Hessenpokal-Achtelfinale auf die Siegerstraße.
Nach dem 3:3 gegen Homburg krempelte unser Trainer Daniyel Cimen seine Startelf im Hessenpokal mal richtig um: Zehn Wechsel nahm der Coach vor, nur Leon Pomnitz blieb übrig. Doch eingespielt war anders: Wir kontrollierten zwar das Spiel, hatten aber wenig Durchschlagskraft im letzten Drittel. Kaum Gefährliches brachten wir zustande, während der Süd-Verbandsligist einige Umschaltmomente hatte – und früh im Spiel die erste Großchance.
Auch in Hälfte zwei war es zunächst ein zähes Spiel, die erste Reaktion von außen war ein Stürmertausch: Stadler und Dittmann ersetzten Berger und Pourié. Zwar waren beide danach erstmal unbeteiligt, doch die Erlösung folgte: Nach einer Ecke verwertete Kevin Hillmann in seiner unnachahmlichen Manier, David Siebert legte nur vier Minuten später das 2:0 nach, dazu traf Dittmann nochmal das Aluminium. Das Ticket für das Viertelfinale gegen TG Friedberg war damit so gut wie gebucht, der Gegner geschlagen.
„Man hat gemerkt, dass die Mannschaft in der Konstellation noch nicht zusammengespielt hat. Aber es wurde Stück für Stück besser und wir hatten dann mehr Ballgewinne“, sagte Cimen: „Solche Pokalabende sind aber natürlich prädestiniert, dass sich der Gegner reinkämpft. Jede Mannschaft kann über 90 Minuten diszipliniert verteidigen, und Groß-Gerau war heute ein gut eingestellter Gegner. Mit dem Doppelschlag waren wir dann auf der Siegerstraße und sind erstmal froh über das Weiterkommen“.
Mit Roko Ivankovic traf dann noch einer, der in der Liga bisher hinten ansteht, zum 3:0, und Cian Banh schnupperte ein paar Minuten, nachdem er aus der U23 hochgezogen worden war. Für jeden Akteur, der auflaufen durfte waren die Einsatzminuten auch eine „Bewährungsprobe“, sagte der Coach: „Alle können sich zeigen, wir werden das dann für uns bewerten. Aber erstmal sind wir froh, dass wir weiter sind – es gibt genug andere Beispiele, wie es im Pokal laufen kann. Die Jungs haben es dann gut zu Ende gespielt und hatten sogar noch zwei, drei Chancen, wobei das dann des Guten zu viel gewesen wäre“.
Groß-Gerau: Czirbus; Kohnhäuser, Beisser, Benazza, Schröter, Oliveri Del Castillo, Araujo da Silva, Hofmann, Schek, Weller, Haddad (62. Caglar, 62. Raiss, 68. Bambague, 72. Deusser, 78. Lucente).
Barockstadt: Zapico; Iljazi, Besso, Pomnitz (70. Korzuschek), Göbel, Grösch, Siebert (79. Banh), Hillmann, Pourié (56. Stadler), Berger (56. Dittmann), Ivankovic.
Schiedsrichter: Kevin Kuchler (Nidderau)
Tore: 0:1 Kevin Hillmann (62.), 0:2 David Siebert (66.), 0:3 Roko Ivankovic (83.)
Zuschauer: 550