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Ein Kommentar von unserem Manager Sebastian Möller zum Nichtaufstieg in die Regionalliga

1. Mai 2021

Vorgestern haben wir die Nachricht der Regionalliga erhalten, dass die vierte Liga keine Aufsteiger zulassen wird und dafür aus der Liga nur zwei Vereine absteigen werden. Aktuell wären dies Eintracht Stadtallendorf und Bayern Alzenau. Beides Vereine, die in der kommenden Spielzeit dann in der Lotto Hessenliga antreten würden. Als Begründung für die Entscheidung wird angeführt, dass nicht mindestens 50% der Spiele von uns absolviert wurden.

Sebastian Möller (Manager):
„Die letzten Wochen zusammengefasst, sind wir aus einem Pokal ausgeschlossen worden in dem wir sechs Spiele machen mussten, um das Achtelfinale zu erreichen. Dafür spielen dort jetzt ausschließlich Mannschaften, die kein einziges Spiel machen mussten um dort zu stehen und erst im Achtelfinale eingestiegen sind und das mit der Begründung sie sind aus einer„Profiliga“. Der Sieger wird dann passenderweise am „Finaltag der Amateure“ ausgespielt. Dafür dürfen wir vielleicht nächstes Jahr im Pokal-Achtelfinale einsteigen und bekommen eine mehr symbolische Abfindung von vielleicht bis zu 3.000€. Ein paar Tage später entscheidet die Regionalliga dann, dass wir nicht aufsteigen dürfen, weil wir nicht mindestens 50% der Spiele gespielt haben, was aber vorher so nie kommuniziert wurde, sonst hätten wir uns ja den ganzen Zirkus seit dem Saisonabbruch sparen können. Alles in allem definitiv nicht unser Monat.

Es ist sicherlich aktuell für alle betroffenen Vereine sehr schwierig und von gerechten Lösungen sprechen wir denke ich schon lange nicht mehr, nur noch von dem kleineren Übel. Jeder Verein schaut logischerweise auf seine Interessen und handelt dementsprechend. Deutschland ist ein Flickenteppich aus Fußballverbänden, mit jeweils gesonderten Regelungen und Interessen. In der einen Liga dürfen Vereine mit einer Handvoll Spielen aufsteigen und andere müssen absteigen, in einer anderen dürfen Vereine aufsteigen, aber keiner steigt ab. Ausschlaggebend dafür, vielleicht auch eine unterschiedliche Lobby-Situation in den Verbänden. In einer Liga soll unter Umständen unbedingt bei einem bestimmten Verein der Abstieg verhindert werden, in einer anderen soll einem Verein der Aufstieg ermöglicht werden und schon ist das Chaos perfekt. Das sorgt für Unmut, Frustration und Kopfschütteln bei den Vereinen.

Da dabei, unabhängig wie die einzelnen Rädchen am Ende des Tages ineinandergreifen, nicht auf das Große ganze geschaut wird, sondern immer nur jeder Verband stur seinen Bereich betrachtet, ist der Amateurfußball dabei der große Verlierer und die Leidtragenden sind die einzelnen Vereine.

Nach einer ersten Saison die coronabedingt abgebrochen wurde und mit der niemand so rechnen konnte, musste man halt irgendwie das Beste daraus machen und einen Abschluss finden. Aber für eine absehbare zweite Spielzeit unter Corona-Regeln haben die Verbände es versäumt rechtzeitig klare Regelung und Lösungen für die verschiedenen Eventualitäten zu treffen.

Ein Aufstieg am grünen Tisch und dann noch unter Corona-Regeln ist an sich in der Gesamtheit nie eine schöne Sache. Die Emotionen, die Feiern, die Zuschauer, das ganze Drumherum fehlt einfach. Aber was ist aktuell schon schön? Jetzt stehen wir vor der Entscheidung der Regionalliga, die zumindest auf den ersten Blick für uns mehr als zweifelhaft ist und wir sind es unseren Spielern, Fans, Helfern, Sponsoren und uns selbst schuldig, alles rechtlich zu prüfen und wenn es einen Ansatz gibt, werden wir dagegen vorgehen. Wir sind mit der Situation mehr als unzufrieden und enttäuscht über die Art und Weise wie hier mit den Vereinen umgegangen wird.

Fest steht aber, egal was kommt, wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken. Wir sind stolz auf unsere Mannschaft und unseren ganzen Verein. Die letzten zwei Spielzeiten waren in der Summe für den Amateurfußball eine absolute Katastrophe, aber wir werden uns davon nicht unterkriegen lassen! Egal in welcher Liga wir in der nächsten Spielzeit antreten dürfen, wir haben eine tolle Mannschaft und Spieler, Trainer, Vorstand, Beirat, Fans, Helfer und Sponsoren stehen weiter treu und fest hinter dem Verein. Wenn es diese Saison nichts mit dem Aufstieg wird, dann greifen wir halt nächstes Jahr zusammen erneut an.“