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Derbysieg in Flieden – SGB macht’s mit Köpfchen

11. Mai 2019

Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz ist in der Fußball-Hessenliga weiter auf dem Vormarsch: Im Osthessen-Derby beim SV Flieden feierte das Team von Sedat Gören einen verdienten 2:0 (2:0)-Auswärtssieg und festigte den fünften Tabellenplatz.

Ich denke, der Sieg für uns war verdient“, meinte SGB-Coach Sedat Gören und stand damit nicht alleine da. „Schade für Flieden“, meinte Barockstadt-Kapitän Patrick Schaaf, der an seiner alten Wirkungsstätte allerdings auch „einen verdienten Sieg für uns“, gesehen hatte und nachschob: „Da gibt es keine zwei Meinungen.“ Die Barockstädter gingen schnell in Führung: Mit dem ersten guten Angriff im Spiel spielte Benjamin Fuß auf rechts Leon Pomnitz frei. Der Spielmachte hatte sogar Zeit, sich den Ball nochmal auf links zu legen, flankte und am langen Pfosten stahl sich Dominik Rummel davon, der locker einnickte – 0:1 (11.). Es dauerte allerdings keine 120 Sekunden, da zeigte Schiedsrichter Nicklas Rau (Wöllstadt) auf der Gegenseite auf den Punkt: Fabian Schaub hatte sich – die Barockstädter wollten ein Foul gesehen haben – den Ball erkämpft, bei der folgenden Flanke räumte SGB-Keeper Tobias Wolf seinen früheren Mitspieler Marc Götze ab, der Pfiff die logische Konsequenz. Andre Leibold trat an, Wolf machte seinen Fauxpas allerdings gut und lenkte den Ball noch an die Latte (14.). „Der Elfmeter war eine entscheidende Szene, das war für mich der Knackpunkt. Das zieht sich momentan wie ein roter Faden durch die Saison, dass wir die Tore einfach nicht machen“, haderte Fliedens Kapitän Andreas Drews mit dem Fehlschuss.

Zumindest ansatzweise gefährlich wurde es dann auf beiden Seiten immer wieder nach Standards, Flieden fehlte aus dem Spiel heraus hingegen komplett die Durchschlagskraft und die Genauigkeit im letzten Spielfelddrittel – so wie bei den Halbchancen von Schaub (32.) oder dessen versuchtem Steckpass auf Götze (33.). Die Barockstadt, die sehr zur Freude von Gören auch den Kampf annahm (Gören: „Wir wussten, dass wir hier auch kämpferisch dagegenhalten müssen. Mannschaften, die es nur spielerisch probiert haben, haben hier auch schon verloren. Deswegen haben wir heute eine andere Spielweise als sonst gewählt“), wiederum zeigte die reifere Spielanlage, nach langem Ball von Markus Gröger, den Rummel gut ablegte, verpasste Pomnitz allerdings das 0:2 (30.). Kurz vor der Pause dann doch der zweite Gegentreffer: Eine Ecke von Pomnitz durfte der für den rotgesperrten Dennis Müller ins Team gerückte Dominik Crljenec überlegt ins lange Eck einköpfen (42.).

Rudelbildung, Rot und Gelb-Rot

Kurz nach dem Seitenwechsel wurde es hitzig: Marc Röhrig grätschte Patrick Broschke von hinten ohne Chance auf den Ball in die Beine und sah vollkommen zurecht Rot. Danach allerdings kam es zur Rudelbildung, weil sich Patrick Schaaf den Übeltäter schnappte. Anschließend ging es rund, beide Trainer mischten mit, am Ende beließ es Rau allerdings dabei, Schaaf die zweite Gelbe zu zeigen und Radic hinter die Barriere zu schicken. „Diese ganze Hektik, diese Schubsereien gehören nicht dazu. Ich wollte nur beruhigen“, erklärte Radic, während Schaaf befand: „Ich fand das eine ziemlich heftige Rote Karte. Deswegen bin ich hin, habe ihn zusammengedrückt und von allem weggeschoben. Dann gibt es eine Rudelbildung. Mit der Gelb-Roten Karte muss ich leben, aber alles gut“, so Schaaf, der im letzten Ligaspiel gesperrt fehlen wird und sich nun voll auf den Kreispokal konzentrieren kann. „Wir müssen da einfach ruhig bleiben und wegbleiben. Der Schiri hatte schon gepfiffen und Rot gezeigt“, monierte Gören.

Danach sahen die Zuschauer weiterhin eine extrem zerfahrene Partie mit zahlreichen Standardsituationen, aus denen gerade die Gäste allerdings kein Kapital schlagen konnten, während die beste Chance aus dem Spiel heraus kläglich vergeben wurde, als Pomnitz und Rummel den Ball ins Tor tragen wollten (77.). Flieden wiederum ließ weiterhin jegliche Durchschlagskraft vermissen, Drews hatte nach Kullmann-Flanke lange Zeit noch die beste Möglichkeit, sein Kopfball strich aber knapp vorbei (65.). Erst kurz vor Schluss wurde es nochmal brenzlig, als Schaub den Ball klasse abschirmte, Götze aus sechs Metern dann jedoch zu hoch zielte (82.). Ansonsten machten es die Gäste clever, ließen wenig zu, sodass es letztlich beim verdienten 2:0-Sieg der Barockstädter blieb, während Flieden nun für die Verbandsliga planen kann. Nach dem famosen 6:2 gegen Hessen Kassel war es der zweite Sieg in Folge, insgesamt holte die SGB zuletzt starke zehn von zwölf möglichen Punkten.

Flieden: Hohmann; N. Hohmann; Leibold, Bartel (77. Hagemann), Kullmann – Götze, Gaul (58. Rumpeltes), Drews, Zeller, Röhrig – Schaub.

Barockstadt: Wolf; Fuß, Gröger, Pecks, Hillmann – Crljenec – Broschke (87. Trägler), Schaaf, Pomnitz (90.+3 Jordan), Strangl – Rummel (83. Sonnenberger).

Schiedsrichter: Niklas Rau (Wöllstadt)

Tore: 0:1 Dominik Rummel (11.), 0:2 Dominik Crljenec (42.)

Zuschauer: 800.

Verschossener Foulelfmeter: Andre Leibold (Flieden, 14.) – Tobias Wolf hält.

Rote Karte: Marc Röhrig (Flieden, 55.) wegen groben Foulspiels.

Gelb-Rote Karte: Patrick Schaaf (Barockstadt, 56.)