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Derby-Wochen starten – SGB mit viel Respekt

15. Oktober 2020

Mit keineswegs guten Erinnerungen fährt die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz zum Derby in der Fußball-Hessenliga beim Hünfelder SV: Das bisher einzige Gastspiel als SGB in der Rhönkampfbahn ging mit 0:1 verloren, es war der Anfang vom Ende der kurzen Amtszeit Alfred Kaminskis. Das soll diesmal nicht passieren, stattdessen soll am Samstag (15 Uhr) in Hünfeld der sechste Sieg in Folge her.

Rückblende auf Anfang August 2018: Am zweiten Spieltag kassierte die mit großen Ambitionen gestartete SG Barockstadt im ersten Jahr des Bestehens beim HSV am zweiten Spieltag eine 0:1-Niederlage, den Siegtreffer erzielte Innenverteidiger Franz Faulstich. Für den damaligen SGB-Trainer Alfred Kaminski war es letztlich der Anfang vom Ende, im Oktober erfolgte nach weiteren Niederlagen und schwachen Leistungen letztlich die Trennung – sein Co-Trainer Sedat Gören übernahm und hat bisher in knapp 60 Spielen im Schnitt über zwei Punkte pro Spiel geholt. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge führt die Barockstadt die Hessenliga-Tabelle aktuell an. „Die Barockstadt hat eine Bombenmannschaft und ist wirklich sehr stabil, das spricht ganz klar für sie“, hält auch Hünfelds Trainer Johannes „Johnny“ Helmke große Stücke auf den Gegner. Das Kompliment wiederum kann Barockstadt-Coach Gören nur zurückgeben: „Hünfeld hat eine gute Mannschaft, ist technisch und spielerisch sehr gut. Es gibt Mannschaften, die spielerisch nicht so stark sind und in der Tabelle weiter vorne stehen, das wundert mich etwas.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Außenbahn-Wirbelwind Marius Löbig, der mit Johannesberg im Vorjahr gegen Hünfeld gespielt hatte: „Hünfeld ist spielstark und versucht auch immer, den Ball laufen zu lassen.“

Die Rollen sind dennoch klar verteilt: Alles andere als ein Derby-Sieg der Gäste wäre eine faustdicke Überraschung – genau das könnte für die Hünfelder aber zum Vorteil werden: „Für so ein Spiel muss man keinen motivieren, die Jungs sind alle heiß“, betont Helmke, zumal Sebastian Alles oder Alexander Reith und Christoph Sternstein auf ehemalige Mitspieler treffen, auch Franz Faulstich oder Marcel Dücker haben eine Lehnerzer Vergangenheit. Die SGB wiederum wirkt gereift und ließ sich beispielsweise im Hessenpokal beim SC 1960 Hanau auch vom zwischenzeitlichen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen – auch wenn gerade die Chancenverwertung immer noch ausbaufähig ist: In Hanau ließen die Fuldaer viele gute Chancen liegen, bevor Marius Löbig in der Nachspielzeit mit der Hacke den 3:2-Siegtreffer erzielte. „Wir müssen das Spiel von Anfang an konzentriert angehen, unser Spiel durchziehen und endlich mehr aus unseren Chancen machen“, weiß auch Gören, der sich sicher ist: „Gegen uns läuft ohnehin schon jeder Gegner immer fünf oder zehn Schritte mehr, das ist in einem Derby noch mehr der Fall. Das wird extrem schwer.“ Auch Löbig hat jede Menge Respekt vor dem Gegner: „Wir wollen nachlegen und die Serie ausbauen, aber das wird in einem Derby natürlich extrem schwer – da hat auch der Gegner alles raus.“

Verfolgen können übrigens 750 Zuschauer das Derby in insgesamt drei Blöcken, ein entsprechendes Hygienekonzept wurde genehmigt. Ein Großteil der Karten ging bereits im Vorverkauf weg. Bei den Gästen fehlen Yves Böttler rotgesperrt, Kevin Hillmann (Adduktoren-Teilriss) und Jemal Kassa (Zerrung) in den nächsten Wochen verletzt. Stürmer Dominik Rummel, der zuletzt am 12. September gegen Waldgirmes zum Einsatz kam und nach seiner Zerrung krankheitsbedingt fehlte, dürfte wiederum im Kader stehen – ein Startelfeinsatz kommt aber wohl noch zu früh: „Wir dürfen ihn nicht verheizen, sondern müssen Domi behutsam aufbauen. Er muss erstmal zu Kräften kommen. Dominik trainiert am Freitag mit, schauen wir mal, in welchem Zustand er ist“, sagt Gören.

Barockstadt Fulda-Lehnerz II – Sandershausen (Sonntag; 15 Uhr)

Nach den Erfolgen gegen Lichtenau und Eichenzell hofft SGB-Coach Florian Roth nun, „dass wir eine kleine Serie starten und Konstanz in die Leistung bekommen“. Ein Spaziergang wird es gegen Sandershausen aber sicher nicht, „sie hatten Personalprobleme, aber kommen nach und nach. Wir stellen uns auf einen Gegner ein, der Erfahrungswerte mitbringt“, so Roth. Gerade fußballerisch habe sein Team aber die Mittel dazu, die TSG zu knacken – das kann die SGB am Sonntag beweisen, bevor die schwere Woche mit Auswärtsspielen bei CSC und in Johannesberg wartet. Linus Wittke hat sich am Knie verletzt, bei ihm will Roth wie auch bei einigen anderen Akteuren das Abschlusstraining abwarten.