Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz grüßt weiterhin von der Tabellenspitze: Im Stile einer Spitzenmannschaft hat die SGB das Hessenliga-Topspiel gegen den VfB Ginsheim mit 2:0 (2:0) für sich entschieden. Dabei konnten die Barockstädter vor allem in der ersten Halbzeit überzeugen.
Eine geschlossene Mannschaftsleistung, Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und taktische Finesse – dank dieser Faktoren darf die SGB weiterhin von der Tabellenspitze der Hessenliga grüßen. Von Beginn an gaben die Hausherren gegen Ginsheim den Takt vor. Nach einer kleinen Schwächephase unmittelbar nach der Pause, in der Torwart Tobias Wolf die Zu-Null-Serie mit tollen Reaktionen am Leben hielt, fand die Elf von Sedat Gören wieder ins Spiel zurück und brachte den dritten Sieg im dritten Spiel letztlich souverän über die Zeit. „Wir haben das sehr clever gemacht und als Team sehr gut gearbeitet“, fand Barockstadts Dominik Crljenec: „Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, auf den Platz gebracht und deswegen auch verdient gewonnen.“
Gleich mit der ersten echten Torchance gingen die Barockstädter durch Patrick Broschke in Führung. Mit einem starken Ball des gut aufgelegten Markus Gröger setzte Andre Fließ in Szene. Der legte den Ball in die Mitte, wo der heranrauschende Broschke nur noch einschieben musste (13.). Das Führungstor verlieh den Gastgebern noch mehr Sicherheit. Die Kombinationen der SGB wurden flüssiger, während Ginsheim so gut wie gar nicht stattfand. „Wir haben gewusst, dass Ginsheim Mittelfeld-Pressing spielt. Deshalb haben wir versucht, mit langen Bällen das Mittelfeld zu überbrücken und das haben wir auch gut umgesetzt“, freute sich Barockstadts Coach Gören, dessen Team in der ersten Hälfte keine einzige echte Torchance für Ginsheim zuließ. Nach einer guten halben Stunde musste Keeper Wolf bei einem Freistoß von Can Özer zum ersten Mal eingreifen. Auf der anderen Seite waren die ganz großen Möglichkeiten aber auch nur ganz rar gesät. Gröger und Kapitän Patrick Schaaf verpassten per Kopf jeweils knapp das 2:0. Kurz vor dem Pausentee machte es Schaaf dann besser: Fließ‘ Freistoß nahe der Torauslinie fand in der Mitte Julian Pecks. Der Linksverteidiger brachte den Ball per Kopf an den kurzen Pfosten. Dort schaltete Schaaf am schnellsten und drückte das Leder in die Maschen. Mit dem 2:0 ging es dann auch in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste aus Ginsheim wie ausgewechselt. Dank einer Systemumstellung auf zwei Stürmer und die Hereinnahme von Henok Teklab wurde das Offensivspiel des VfB zum Leben erweckt. Teklab sorgte unmittelbar nach Wiederanpfiff für Furore. Der Ginsheimer tankte sich bis auf die Grundlinie durch, seine Hereingabe fing Wolf aber ab. Mit seiner Leichtfüßigkeit war Teklab ein ständiger Unruheherd und hielt vor allem Pecks auf der rechten Abwehrseite der Barockstädter auf Trab. Ein weiterer Flankenversuch des Flügelflitzers wenige Minuten später verpassten gleich drei Ginsheimer, die am langen Pfosten völlig blank standen. Mitte der zweiten Hälfte bejubelten die Ginsheimer bereits den Anschlusstreffer durch Maximilian Thomasberger, als das Schiedsrichtergespann um Felix Berger auf Abseits entschied. „Für mich ist es unverständlich, dass das Tor nicht gegeben wurde. Mit dem Anschlusstreffer wäre es noch einmal eng geworden“, ärgerte sich Ginsheims Trainer Artur Lemm, der vor allem mit der Vorstellung seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten haderte: „Die erste Halbzeit war schlecht von uns. So kann man nicht auftreten.“ Görens Team reagierte auf die Umstellungen und spielte ab der 60. Minute nach dem Platzverweis von Nils Fischer (60.) zudem in Überzahl. Fischer sah nach einem taktischen Foul an Broschke seine zweite gelbe Karte. „In der zweiten Halbzeit haben wir ein paar Fehler im Spielaufbau gemacht und deswegen sind die Ginsheimer dann auch stärker geworden“, wusste Innenverteidiger Gröger und fügte an: „Die Überzahl hat uns dann aber geholfen und wir haben das Ding am Ende souverän zu Ende gespielt.“
Ans Aufgeben dachte sein Team aber auch nach dem Platzverweis nicht, Barockstadts Wolf musste sich gegen Teklab und Özer gleich doppelt auszeichnen, um das 1:2 zu verhindern. Doch auch die Gastgeber hätten durchaus noch den ein oder anderen Treffer erzielen können. Die besten Chancen auf das 3:0 vergab Dennis Müller, der nach der Vorarbeit von Fließ an Ginsheims Keeper Frederic Erb scheiterte (85.). „Klar hatte Ginsheim in der zweiten Halbzeit auch seine Chancen, aber wir können eben nicht alles verhindern. Wir sind ja nicht der FC Barcelona“, betont Gören, der mit dem Auftritt gegen Ginsheim und dem perfekten Saisonstart sehr zufrieden ist: „Ich muss den Jungs ein Kompliment aussprechen. Das haben sie heute auch wieder super gemacht und wir sind immer noch ohne Gegentor.“
Barockstadt: Wolf – Pecks, Sonnenberger, Gröger, Fuß – Pomnitz (56. Müller), Crljenec, Schaaf – Fließ, Rummel (73. Böttler), Broschke (80. Jordan).
Ginsheim: Erb – Ishii, Thomasberger, Euler (26. M. Manneck), L. Manneck – Jakubovic – Fisch (46. Teklab), Murata, Geisler (67. Keskin), Fischer – Özer.
Schiedsrichter: Felix Berger (Herleshausen)
Tore: 1:0 Patrick Broschke (13.), 2:0 Patrick Schaaf (43.)
Zuschauer: 1000.
Gelb-Rote Karte: Nils Fischer (Ginsheim, 60.)